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Freiburgische Verkehrsbetriebe TPF

Givisiez (FR)

Erstellt am 30.04.2020

Visualisierung des seit 2019 in Betrieb genommenen TPF-Zentrums in Givisiez (Bild: TPF) Visualisierung des seit 2019 in Betrieb genommenen TPF-Zentrums in Givisiez (Bild: TPF)

Anlässlich des Umzugs 2019 ins neue TPF-Zentrum in Givisiez haben die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) ein ambitioniertes Mobilitätskonzept erarbeitet, um die Erreichbarkeit des neuen Standorts zu verbessern und ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten der MitarbeiterInnen zu fördern. Kernelement ist dabei die Parkplatzbewirtschaftung, die eine optimierte Parkplatznutzung mit fairen Zuweisungskriterien ermöglicht.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Von aussen auferlegt
  • Aus eigenem Antrieb

Ausmass

  • Betriebsintern

Raumtyp

  • Agglomeration

Unternehmensbranche

  • Verkehr und Logistik

Managementsystem

  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die TPF bedienen den gesamten Kanton Freiburg mit Bahn- sowie städtischen und regionalen Buslinien. Im Jahr 2019 wurden 33 Mio. Passagiere transportiert.

Standort / Rahmenbedingungen

Das TPF-Unternehmen hat alle administrativen und technischen Aktivitäten in einem neuen Zentrum in Givisiez konsolidiert.

Zwei Drittel der Mitarbeitenden, insbesondere das Fahrpersonal von Bus und Zug, haben unregelmässige Arbeitszeiten und können deshalb auf dem Arbeitsweg nur beschränkt auf das Angebot des öffentlichen Verkehrs zurückgreifen.

LV

Das TPF-Zentrum ist mit dem Fuss- und Veloverkehr nicht optimal zugänglich: In der Umgebung ist die Höchstgeschwindigkeit mit 80km/h signalisiert und es fehlen stellenweise Querungen für FussgängerInnen.

ÖV

Das TPF-Zentrum wird durch mehrere Buslinien bedient und ist rund 15 Gehminuten vom Bahnhof Givisiez entfernt.

Bis im Dezember 2019 verkehrten kostenlose Shuttlebusse zwischen dem Bahnhof Belfaux und dem TPF-Zentrum im Viertelstundentakt, wobei der Zuganschluss stets gewährleistet war.

Seit dem Fahrplanwechsel 2019 verkehren am neuen Bahnhof Givisiez Züge aus Freiburg im Viertelstundentakt. Die Buslinien 8 und 9 gewähren alle 15 Minuten Anschluss und verbinden den Bahnhof Givisiez mit dem TPF-Zentrum. 

MIV

TPF-Mitarbeitende mit unregelmässigen Arbeitszeiten profitieren von einer Parkvignette, die einen kostenlosen Parkplatz im Freien garantiert.

Alle anderen Mitarbeitenden mit regelmässigen Arbeitszeiten haben die Möglichkeit, einen Parkplatz für die Dauer von einem Jahr zu beantragen. Die Zuweisung erfolgt nach objektiven und transparenten Erreichbarkeitskriterien, die einem multimodalen Routenplaner entnommen werden. Im Jahr 2019 (vor dem Fahrplanwechsel) hat TPF einen privaten Shuttle betrieben und diesen ebenfalls in die individuelle Erreichbarkeitsberechnung eingebunden. Neben den Erreichbarkeitskriterien werden aber auch die Möglichkeit für Fahrgemeinschaften sowie spezielle individuelle Bedürfnisse wie eingeschränkte Mobilität oder Kinderbetreuung bei der Parkplatzvergabe berücksichtigt.

Eine Plattform zur Bildung von Fahrgemeinschaften steht den TPF-Mitarbeitenden zur Verfügung.

Ausgangslage / Motivation

Verschiedene Aspekte haben die Einführung eines Mobilitätsmanagements bei TPF beeinflusst.

Interne Motivation:

  • Umzug ins neue TPF-Zentrum in Givisiez, welches über eine schlechtere ÖV-Anbindung verfügt
  • Wunsch zur Verbesserung der Erreichbarkeit des TPF-Zentrums
  • Anreize für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden
  • Integre Behandlung aller Mitarbeitenden

Externe Motivation:

  • Die Gemeinde Givisiez verpflichtet alle neuzugezogenen Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitenden zur Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts

Massnahmen

Stand: 2020

Mobilitätsmanagementsystem

Das Mobilitätskonzept wurde 2019 im Hinblick auf den Umzug von TPF nach Givisiez entwickelt. Der vorgelagerte Prozess dazu begann bereits 2017. Mit der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts wurde die Büro für Mobilität AG beauftragt, die Umsetzung der Massnahmen erfolgte durch TPF.

  • Phase 1: Situationsanalyse und Vision
  • Phase 2: Strategie
  • Phase 3: Umsetzungsplanung und Massnahmenumsetzung

In die Projektorganisation waren verschiedene Stellen involviert, insbesondere eine Steuer-, eine Ideen- sowie eine Fachgruppe. Zusätzlich wurden Mitwirkungsveranstaltungen durchgeführt.

Bauliche Massnahmen

  • Raum für Telefonkonferenzen (umgesetzte Massnahme)
  • Technische Voraussetzungen für Home-Office (umgesetzte Massnahme)
  • Gedeckte Veloabstellplätze vor dem Verwaltungsgebäude (umgesetzte Massnahme)
  • Veloabstellraum im Parkhaus (umgesetzte Massnahme)
  • Eine kostenlose Veloausleihe im TPF-Zentrum ist in Diskussion (nicht umgesetzt)
  • Duschen und Schliessfächer (umgesetzte Massnahme)
  • Verpflegungsangebot, Ruheraum, Bibliothek
    (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Kleines Angebot an Werkzeugen zur Veloreparatur (umgesetzte Massnahme)
  • Attraktive Angebote zur Veloförderung: Beiträge beim Velokauf und Partnerschaft mit lokalem Velofachgeschäft (umgesetzte Massnahme)
  • Privater Shuttlebus zwischen TPF-Zentrum und dem Bahnhof Belfaux bis Ende 2019 (inkl. Berücksichtigung im Tool commuteRANK Parking Management) (umgesetzte Massnahme)
  • Seit 2019 verwendet TPF das Parking Management Tool von commuteRANK für die Parkplatzvergabe und -administration. Dieses beinhaltet folgende Massnahmen: (umgesetzte Massnahme)
  • Für Mitarbeitenden mit unregelmässigen Arbeitszeiten: automatische Zuweisung eines Parkplatzes (umgesetzte Massnahme)
  • Kostenpflichtige Parkplätze (umgesetzte Massnahme)
  • Parkplatzvergabe auf Basis einer gerechten Auswertung der individuellen Mobilitätsbedürfnisse mit commuteRANK Parking Management (umgesetzte Massnahme)
  • Berücksichtigung der Erreichbarkeit des Arbeitsorts (Möglichkeiten in Abhängigkeit der Uhrzeit) bei der Parkplatzvergabe (umgesetzte Massnahme)
  • Berücksichtigung von Mobilitätseinschränkungen und persönlichen Bedürfnissen bei der Parkplatzvergabe (umgesetzte Massnahme)
  • Berücksichtigung der Möglichkeit zu Fahrgemeinschaften bei der Parkplatzvergabe (umgesetzte Massnahme)
  • Möglichkeit zur fallweisen Reservation von Parkplätzen über die Webseite oder eine Mobile-Applikation (umgesetzte Massnahme)
  • Möglichkeit, seinen Parkplatz während Abwesenheiten (Anwesenheitstage, Ferien) oder Dienstfahrten freizugeben (umgesetzte Massnahme)
  • Jährliche Neuzuweisung der Parkplätze (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Teilnahme an «bike to work» (umgesetzte Massnahme)
  • Intranet des Unternehmens mit diversen mobilitätsrelevanten Informationen, inklusive der nächsten Busabfahrten und Servicefahrten zwischen Givisiez und Freiburg, die von den Mitarbeitenden ebenfalls benützt werden dürfen. (umgesetzte Massnahme)
  • Mobilitätsportal: givisiez-ensemble.ch (umgesetzte Massnahme)
  • Internes Magazin «Entre les lignes» (umgesetzte Massnahme)
  • Integration der Mobilitätsangebote in die internen Informationsbildschirme (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

  • Trotz Umzug an einen mit dem öffentlichen Verkehr schlechter erschlossenen Standort gab es keinen Anstieg des MIV-Anteils
  • Parkplatzverwaltung ist bei den Mitarbeitenden gut akzeptiert

Finanzen

  • Die Parkgebühren sind direkt bei den Lohnzahlungen in Abzug gebracht

Gesellschaft

  • Die Mitarbeitenden sind mit dem Mobilitätskonzept und den umgesetzten Massnahmen zufrieden

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel wurde in Anlehnung an die Beispiele der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008) für die Beispielsammlung auf Mobilservice aufbereitet. Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde durch die Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2020).

Weiterführende Links: