Wohnen und Mobilität: Von Pionierprojekten zu aktuellen Herausforderungen
Mobilservice dokumentierte Meilensteine des autoreduzierten Bauens in der Schweiz (Illustration: Mobilservice)
"Autofreie Siedlungen werden in der Schweiz salonfähig", so lautete die Einschätzung in einem frühen Mobilservice News Dossier vom Januar 2003. Während in Deutschland Projekte für autofreies Wohnen rasch zunahmen, entstanden Anfang der Nullerjahre in der Schweiz erste Interessensgruppen für autoarmes Wohnen. Um dem Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, wurde 2004 der "Club der Autofreien der Schweiz" gegründet,. Fussverkehr Schweiz und die Hochschule Rapperswil (heute OST) widmeten 2007 eine Tagung dem Thema "Wohnen und Mobilität" und präsentierten sowohl nationale als auch internationale Beispiele.
Das Thema autofreies und autoarmes Wohnen gewann in der Schweiz immer mehr an Bedeutung. 2014 lancierte der VCS die Plattform autofrei/autoarm Wohnen (PAWO). Zu diesem Zeitpunkt existierten schweizweit bereits sieben autoarme Siedlungen. Das Handbuch „MIWO – Mobilitätsmanagement in Wohnsiedlungen“ bot Wohnbauträgern ein praxisorientiertes Werkzeug, um die Mobilität in Wohnsiedlungen umweltfreundlicher zu gestalten.
Mobilservice dokumentierte zahlreiche Beispiele von autoreduziertem oder autofreiem Wohnen und organisierte ein Webinar zum Thema. Doch trotz diverser Vorzeigebeispiele bleibt die Schweiz ein „Parkplatz-Land“, da vielerorts eine Parkplatzerstellungspflicht gilt. In diesem Kontext spielen die Gemeinden eine Schlüsselrolle: Es ist an ihnen, Verkehrsprobleme an der Wurzel anzupacken und Siedlungen mit reduziertem Parkplatzangebot einzufordern. Luzernmobil veranstaltete 2024 eine Fachtagung zu diesem Thema und stellte den Gemeinden umfassende Hilfsmittel zur Verfügung. Attraktive Mobilitätslösungen für autoreduzierte Areale stehen bereit, das zeigten die Beiträge und Diskussionen im letzten Mobilservice Webinar deutlich.