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Tempo 30 auf den Hauptachsen: Zahlen, Projekte, Positionen

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Erstellt am 01.12.2025

Tempo 30 auf der Bahnhofstrasse in Aarau (Foto: Stadt Aarau) Tempo 30 auf der Bahnhofstrasse in Aarau (Foto: Stadt Aarau)

Tempo 30 reduziert wirksam den Straßenlärm, erhöht die Sicherheit und verbessert die Lebensqualität, bleibt aber umstritten. Die Städtekonferenz Mobilität widmete ihre Herbsttagung am 14. November 2025 in Bern diesem Thema. Daten und Erfahrungen wurden von Fachleuten und Gemeindevertreter/innen präsentiert.

Der Ingenieur Benoît Ziegler, Co-Präsident des SVI, zeigte auf, dass niedrigere Geschwindigkeiten mehr Platz schaffen und den Modalmix fördern. Tempo 30 reicht jedoch nicht aus: Es ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich, um das Verkehrssystem effizienter zu gestalten. Die Überlegungen müssen lokal angestellt werden, unabhängig vom Status der Straßeninfrastruktur. Unter diesen Maßnahmen ist der schallabsorbierende Belag unumgänglich. Er reduziert den Lärm, aber seine Wirkung bleibt begrenzt ohne die Geschwindigkeitsreduzierung, die leicht umzusetzen ist und vielfältige Auswirkungen hat, wie Anna Hool, Leiterin des Schutzes vor Straßenlärm in der Stadt Zürich, aufzeigte.

Pierre-Olivier Nobs, Gemeinderat in Freiburg, beschreibt einen Tugendkreis: Verringerung des Straßenquerschnitts - Neuqualifizierung des Straßennetzes - bessere Koexistenz zwischen den Verkehrsträgern - Verbesserung der Sicherheit - Verbesserung der Lebensqualität. Seit 2023 sind 60% des Freiburger Netzes aufgrund des Sanierungsbeschlusses auf 30km/h oder weniger beschränkt. Für diese Maßnahme wurde ein Budget von 6 Mio. CHF bereitgestellt, wovon 5,4 Mio. CHF für den Straßenbelag vorgesehen waren. Die Zahlen zeigen, dass die Geschwindigkeitsreduzierung allein keine teure Maßnahme ist.

Die allgemeine Einführung von 30km/h hatte nur geringe Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr: durchschnittlich +22 Sekunden. Pierre-Olivier Nobs empfiehlt, die Senkung der Geschwindigkeiten durch pädagogische Radargeräte zu begleiten, die eine Senkung der Geschwindigkeiten um 12 % bewirkt haben. Die Testphase an der Bahnhofstrasse in Aarau bestätigt diese Vorteile ebenfalls, obwohl Stadtrat Werner Schib auf die Wichtigkeit einer klaren Kommunikation hinweist.

Bettina Zahnd, Verantwortliche für Verkehrssicherheit bei EBP Schweiz AG, stellt fest, dass das Risiko von Ausweichverkehr nicht gegeben ist. Der auf 30 km/h beschränkte Abschnitt müsse als Hauptachse erkennbar bleiben, um eine Verlagerung auf Quartierstrassen zu verhindern, wo zusätzliche Massnahmen umgesetzt werden können.

Die Rednerinnen und Redner bezeugten somit die zahlreichen Vorteile von Tempo 30 und lieferten konkrete Elemente zur Versachlichung der Debatte.

Rund 600 Gemeinden haben außerdem einen offenen Brief gegen den Antrag der Bundesregierung und ähnliche Initiativen in den Kantonen unterzeichnet, die die Einführung von Tempo 30 auf sogenannten stark befahrenen Straßen erschweren würden. Sie fordern, dass ihr Spielraum für Verkehrsmaßnahmen nicht weiter eingeschränkt wird. Trotz dieser Bemühungen erschwert der Kanton Zürich nach der Annahme der "Mobilitätsinitiative" am 28. November 2025 nun die Einführung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen.

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