RechercheRecherche ein-/ausklappen

Die 3 Recherchefunktionen für Ihre gezielte Suche in der Mobilservice Datenbank: Stichwortsuche, einfache Suchmaske (Piktogramme) und verfeinerte Suchkriterien (weiter unten).

In welchen Inhalten suchen?
Verkehrsmittel
Verkehrszweck

Auswahl aufheben

NewRide - Elektro-Velo

Erstellt am 09.03.2004
Aktualisiert am 24.01.2007

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Gemeinden
  • Velo
  • Einkauf
  • Freizeit
  • Geschäft

Jährliche Betriebskosten

  • gering (bis Fr. 5'000.-)
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • gering (bis Fr. 5'000.-)
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)

Investitionskosten

  • gering (bis Fr. 10'000.-)
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • gering (bis Fr. 10'000.-)
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Weder atemlos noch verschwitzt: Eine elektrische Tretunterstützung hilft den LenkerInnen von Elektro-Velos, Steigungen oder lange Strecken mit Leichtigkeit zu überwinden. Ein Netzwerk von engagierten Gemeinden, Händlern und Betrieben verfolgt über das Programm NewRide das Ziel der Förderung von Elektro-Zweirädern im Alltag.

Beispiel Erlenbach (ZH)

Auf Initiative eines Gemeinde- und Verwaltungsrats des lokalen Elektrizitätswerks (ewe - Energie und Wasser Erlenbach AG) organisiert die ewe seit 2003 jährlich rund drei Anlässe mit Elektro-Velos - am Tag der offenen Tür, vor dem Abstimmungslokal oder an der Dorfchilbi. Dabei kann sich die Bevölkerung der Gemeinde Erlenbach (5'000 EinwohnerInnen) von den Vorteilen der elektrounterstützten Fahrräder vor Ort überzeugen. Das Echo ist bei den Probefahrerinnen und -fahrern sehr positiv. Durchschnittlich unternehmen rund 60 Personen pro Anlass eine Spritzfahrt auf einem Elektro-Velo. Mit einer Broschüre, die der Stromrechnung beigelegt wird, Plakaten und Inseraten informiert die ewe über ihr Engagement zu Gunsten erneuerbarer Energien und einer nachhaltigen Mobilität. 2003 wurden im Rahmen der Kampagne 17 Elektrovelos mit einer Vergünstigung von Fr. 800.- verkauft. Die Gemeindeverwaltung verfügt für Dienstfahrten ebenfalls über ein Elektro-Velo.

Beschreibung

Hintergrund

Mit dem Programm "NewRide - Nachhaltige Mobilität" fördert das Bundesprogramm EnergieSchweiz in Zusammenarbeit mit den Kantonen Bern und Basel-Stadt, der Stadt Zürich und weiteren Gemeinden den Einsatz von energieeffizienten Fahrzeugen. Angestrebt wird die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf Elektro-Bikes und Elektro-Scooters. Die Förderung von "Human Powered Mobility" (HPM) und öffentlichem Verkehr (öV) soll dabei nicht konkurrenziert, sondern ergänzt werden. Mit der vermehrten Nutzung von Elektro-Velos wird weniger CO2 produziert, der Energieverbrauch reduziert (bei Elektro-Velos liegt er umgerechnet bei 1dl Benzin/100km), die lokale Luft- und Lärmbelastung vermindert, der Flächenbedarf für Verkehrsmittel verkleinert und die Gesundheit gefördert. Zum Programm gehört auch die Vernetzung und Weiterbildung von Händlern, die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit Betrieben. Rund 25 Gemeinden, bisher vor allem aus der Deutschschweiz, nehmen bereits am NewRide-Programm teil.

Angebot

Gemeinden, die bei der Förderung von Elektro-Velos aktiv werden wollen, können bei NewRide finanzielle und inhaltliche Unterstützung beantragen. Eine Gemeinde verpflichtet sich dabei zu so genannten Basisaktivitäten. Diese beinhalten die Organisation von mindestens drei öffentlichen Ausstellungen mit Probefahren zusammen mit Händlern (falls möglich zusammen mit der "NewRide Road Show"), die Einrichtung einer Auskunftsstelle, die Verbreitung von Informationen (Medien, Werbung, Inserate, etc.) zu Elektro-Zweirädern sowie ein Beitrag für die Website von NewRide (Rubrik "Gemeinden"). Zusätzliche Spezialprojekte wie zum Beispiel das in Basel durchgeführte E-Biker-Treffen oder das Donnerstag-Abend-Probefahren in Zürich sind erwünscht und werden gesondert finanziert. Herzstück des Angebotes sind die Probefahrten und Testmieten für die Bevölkerung. Für Gemeinden unter 5000 EinwoherInnen ist es bezüglich Kosten/Nutzen-Verhältnis empfehlenswert, mit Nachbargemeinden zusammen zu arbeiten. Interessant ist das Angebot nicht nur für mittlere oder grössere Orte und Städte, sondern auch für ländliche Gemeinden mit topographischen Hindernissen.

Erfahrungen

Die beteiligten Gemeinden ziehen grösstenteils eine positive Bilanz aus ihrem bisherigen NewRide-Engagement. Einerseits werden die Aktivitäten finanziell und konzeptionell unterstützt, andererseits werden oft bestehende Anlässe in der Gemeinde mit einem attraktiven Zusatzangebot aufgewertet. In Kombination mit solchen bestehenden Veranstaltungen entstehen häufig sehr rege besuchte und bei der Bevölkerung beliebte Anlässe. Dadurch können sehr effizient grössere Gruppen angesprochen werden. Die Gelegenheit zu Probefahrten ist ebenfalls erfolgreich, können doch potenzielle KäuferInnen resp. UmsteigerInnen (z.B. Pendler) sehr direkt von den Vorteilen von Elektro-Velos überzeugt werden. 2002 wurden durch die Aktivitäten von NewRide schweizweit insgesamt 700 zusätzliche Elektro-Velos verkauft, obwohl der Erwerb eines Elektro-Velos eine relativ grosse Investition bedeutet. Deshalb sind in Gemeinden mit Förderbeiträgen (z.B. Erlenbach ZH: Fr. 800.-) die Verkaufszahlen im Vergleich höher. Auch als Marketinginstrument für eine moderne, alternative Mobilität sind Elektro-Zweiräder sehr attraktiv, etwa durch die Einbindung lokaler Prominenz. Im Kontext der Sensibilisierung für ein nachhaltigeres Mobilitätsverhalten kommt NewRide eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Eine Studie zu innovativen Mobilitätsprojekten (Infras 2002) kommt u.a. zum Schluss, dass sich NewRide durch ein grosses technisches Potenzial auszeichnet. Gleichzeitig bestünden aber auch sehr unsichere Aussichten für eine schweizweite Umsetzung, weil das wirtschaftliche Marktpotential heute relativ klein sei. Deshalb sei das Projekt auf veränderte Rahmenbedingungen wie beispielsweise höhere Energiekosten angewiesen und insofern als "Investition in die Zukunft" zu betrachten.

Wirkung

Umwelt und Energie

Gemäss des Berichts «Grobbeurteilung innovativer Mobilitätsprojekte» (Infras 2003) können pro verkauftes Elektro-Bike jährlich ca. 56 Liter Benzin eingespart werden. Dies wiederum ergibt eine Senkung der Emissionen von 131 kg CO2 pro verkauftes Elektro-Velo.

Gesellschaft

Elektro-Velos fördern die Gesundheit, die Vernetzung und Kontakte zwischen Bevölkerung, Gemeinden, Händlern und weiteren Partnern, führen zu weniger Unfällen, tragen zu einem positiv besetzten Gemeindemarketing bei und sind eine geeignete Auftrittsmöglichkeit für die lokale Prominenz.

Wirtschaft

Die Zusammenarbeit mit Velohändlern stärkt dieses Gewerbesegment. Firmen können betriebsintern ebenfalls Elektro-Velo-Aktionstage durchführen und so ihr Mobilitätsmanagement verbessern. Unter anderem kann dadurch die Parkplatzproblematik von Verwaltungen und Firmen entschärft werden.

Werkzeuge

Vorgehen

Im allgemeinen übernimmt die Gemeinde (Energie-, Umweltfachstelle, etc.) die Federführung bei der Bewerbung als NewRide-Gemeinde. Lokale Partner (Elektrizitätswerke, Velohändler, NGO's, Einkaufszentren, Beratungsbüros, etc.) können wichtige Aufgaben bei der Organisation und Durchführung der Testanlässe übernehmen. Für zusätzliche Spezialangebote (Solartankstellen, Ausflugsvorschläge, Wettbewerbe, Kaufvergünstigungen) besteht ein breiter Spielraum.

  1. Erarbeitung eines Konzepts gemäss NewRide-Vorgaben (vgl. Finanzierung)
  2. Ernennung eines Koordinations- und Informationsverantwortlichen
  3. Koordination mit laufenden Projekten aus den Bereichen Umwelt, Energie und Mobilität, Nutzung von Synergien
  4. Durchführung von Probeanlässen an bestehenden öffentlichen Veranstaltungen (Velobörse, Chilbi, Gewerbeausstellung, 22. September, etc.)
  5. Definition und Organisation von Spezialangeboten
  6. Nutzung der Marketingangebote von NewRide (Road-Show, Inseratevorlagen, Medienmitteilungen, Broschüren, Website) und allenfalls Ergänzung durch eigene Instrumente
  7. Freiwillige Teilnahme am Erfahrungsaustausch (Workshop) mit weiteren NewRide-Gemeinden

Finanzierung

Für Gemeinden setzt sich die finanzielle Unterstützung von NewRide aus einem Sockelbeitrag für Basis-Aktivitäten und einem von zusätzlichen Aktivitäten abhängigen Beitrag für Spezialprojekte zusammen. Die Beitragshöhe hängt von der Gemeindegrösse ab (Tabelle siehe Druckversion).
Das NewRide-Programm wird 2005 weitergeführt. Das Finanzierungsgesuch (Konzept mit den Elementen Ziele, Beschreibung der Basis-Aktivitäten, Beschreibung der Spezialprojekte, Organisation, zuständige ProjektleiterIn, Budget, Termine mit mind. drei Anlässen) muss bis Mitte November 2004 eingereicht werden. Zusätzliche Finanzierungsquellen sind das gemeindeeigene Budget und/oder kantonale Fachstellen. Der Organisationsaufwand (Stand an 3 Anlässen, Präsenz, Aufbereitung Werbematerial, Informationsstelle, Medienarbeit, Organisation Spezialangebote etc.) beläuft sich auf ca. einen Monat Arbeit.

Dokumente auf Deutsch

Dokumente auf Französisch

Marketing

Nur mit gezieltem Marketing können zusätzliche Elektro-Velos verkauft werden. Einerseits sind die gemeindeeigenen Informationskanäle (Gemeindeblatt, Website, verwaltungsinterne Medien, Beziehungen zu lokalen Medien) zu nutzen. Andererseits bietet NewRide zur Unterstützung des Marketings eine breite Palette an Dienstleistungen an:

  • Medienarbeit/Inseratenkampagne: NewRide lanciert das ganze Jahr hindurch Artikel sowie Inserate zu Elektro-Zweirädern
  • Kommunikation und Information zu Elektro-Zweirädern: NewRide-Händlerverzeichnis mit Produkteübersicht
  • Website NewRide mit Rubrik "Gemeinden"
  • Road-Show: Die Wanderausstellung mit fachkundiger Betreuungsperson steht den New-Ride Gemeinden gratis zur Verfügung. Inhalt: Zelt 3 x 4,5 m oder 3 x 6 m, InfoBar (Banner mit NewRide-Logo aus Stoff (Höhe 2 m, Breite 70 cm), Plakate mit Infos zum Programm, Werkzeugkiste, Info-Broschüren
  • Vermittlung von Fahrzeugwünschen bei Herstellern und Importeuren für Ausstellungen
  • Koordination mit anderen NewRide-Gemeinden und Erfahrungsaustausche für GemeindevertreterInnen.

Weitere Informationen

Weiterführende Links:

NewRide: www.newride.ch

Weitere Downloads:

Kontaktadressen und Bezugsquellen:

  • Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie IKAÖ
    Heidi Hofmann
    Falkenplatz 16
    CH-3012 Bern
    Tel. 031 631 39 25
  • Energie und Wasser Erlenbach AG
    Andrea Müller
    Seestrasse 79
    CH-8703 Erlenbach
    Tel. 044 913 88 77

Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat.

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis-Beispiels:

Kanton Bern
Amt für Umwelt und Energie
Abteilung Immissionsschutz
Laupenstrasse 22
CH-3011 Bern
Tel. 031 633 57 80

Dokumente auf Deutsch