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Kampagne „LOS!“ – Langsamverkehrs-Offensive Solothurn und Region!

Erstellt am 03.11.2009
Aktualisiert am 08.12.2009

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Gemeinden
  • Fuss
  • Velo
  • Einkauf
  • Freizeit

Investitionskosten

  • hoch (ab Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • hoch (ab Fr. 50'000.-)

Jährliche Betriebskosten

  • hoch (ab Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • hoch (ab Fr. 20'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Der Langsamverkehr (LV; Velofahren, zu Fuss gehen u. a. m.) kann in verschiedenen Handlungsfeldern gefördert werden. Voraussetzung für die Attraktivität des Langsamverkehrs ist ein gutes Velo- und Fusswegnetz. Durch die Verbesserung des Langsamverkehrsnetzes und Beseitigung von Schwachstellen können entscheidende Anreize geschaffen werden. Deshalb sind bauliche Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur von grosser Bedeutung. Ein ebenso wichtiges Handlungsfeld ist die Kommunikation: Kampagnen machen die bestehenden und die neuen Angebote für den LV bekannt. Stellvertretend für andere Beispiele wird in diesem Beitrag eine solche Kampagne, die Langsamverkehrs-Offensive Solothurn – und Region! (LOS!), vorgestellt. LOS! ist ein Gemeinschaftsvorhaben verschiedener Akteure der Gemeinden, der Region und des Kantons. Finanziert wird die Kampagne von der öffentlichen Hand. Mit dieser Kampagne, die seit 2006 läuft, erhält der Langsamverkehr in der öffentlichen Diskussion ein grösseres Gewicht und die Anliegen der Velofahrenden und Zu-Fuss-Gehenden verfügen über ein Sprachrohr. Zahlreiche Aktionen machten bereits auf die Angebote für den Langsamverkehr und seine Qualitäten aufmerksam.

Beispiel Langsamverkehrs-Offensive Solothurn – und Region! (LOS!)

LOS! wurde 2006 gestartet. Ausgelöst wurde sie im Rahmen der Arbeiten am Agglomerationsprogramm Solothurn. Sie entstand aus der Absicht, dass der LV in der Region u.a. bereits kurzfristig mit kleinen Massnahmen wirksam gefördert werden soll, die aus zeitlichen Gründen nicht ins Agglomerationsprogramm aufgenommen werden können. Ziel ist dabei also ein rasches und pragmatisches Vorgehen, aber ebenfalls koordiniert durch dieselben Akteure wie das Agglomerationsprogramm selber. Für die operative Umsetzung von LOS! ist eine Arbeitsgruppe verantwortlich, unter Federführung der Regionalplanungsgruppe Solothurn und Umgebung (Repla RSU) und Vertretern der Verwaltung (Amt für Verkehr und Tiefbau Kt. SO, Amt für Raumplanung Kt. SO, Stadtplanungsamt Solothurn), Solothurn Tourismus sowie beauftragter Planungs- und Kommunikationsbüros. LOS! soll bewirken, dass das Potential des Fuss- und Veloverkehrs in der Region Solothurn erkannt, genutzt und vermehrt wird. Die Bevölkerung wird mittels Öffentlichkeitsarbeit animiert, sich zu Fuss oder mit dem Velo auf bestehenden und neuen Wegen fortzubewegen.

Beschreibung

Hintergrund

LOS! ist ein wichtiger Bestandteil des Agglomerationsprogramms Solothurn. Im Rahmen der Umsetzung des Agglomerationsprogramms Solothurn ist geplant eine grosse Zahl an Infrastrukturmassnahmen im Bereich Langsamverkehr zu realisieren. Es konnten aber auch bereits in den letzten Jahren wesentliche Verbesserungen für den Langsamverkehr realisiert werden (z. B. neue Langsamverkehrsbrücken, provisorische Velostation, etc.). Diese Projekte werden im Rahmen der Kampagne LOS! thematisiert.

LOS!-Schwachstellenanalyse

Als Grundlage für die Festlegung der zweckmässigen Infrastrukturmassnahmen in der Agglomeration Solothurn wurde im Rahmen der Bearbeitung des Agglomerationsprogramms Solothurn das Langsamverkehrsnetz in den Gemeinden auf allfällige Schwachstellen untersucht. Daraus wurden notwendige Massnahmen zur Sanierung dieser Schwachstellen abgeleitet und die umfangreicheren Massnahmen als Bestandteil des Agglomerationsprogramms Solothurn beim Bund zur Mitfinanzierung eingereicht. Die einfacheren Massnahmen sollen die Gemeinden selber realisieren, mit kommunikativer Unterstützung durch LOS!

VeLOS!tation Solothurn

Ein für den Veloverkehr in der Region Solothurn wichtiges Infrastrukturprojekt ist die bewachte VeLOS!tation Solothurn. Der Bau dieser VeLOS!tation wird von der Stadt Solothurn, dem Kanton Solothurn und den SBB finanziert. Der Betrieb wird von der Genossenschaft Regiomech in Zuchwil im Rahmen eines Beschäftigungsprogramms für Stellenlose wahrgenommen.

Die definitive VeLOS!tation wird ab Frühling 2010 in der Bahnhofunterführung den Betrieb aufnehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die provisorische Anlage auf der Ostseite des Bahnhofplatzes betrieben.

Angebot

Im Rahmen der Kampagne LOS! wurden bis heute zahlreiche Angebote bereitgestellt und Aktionen für verschiedene Zielgruppen durchgeführt. Die wichtigsten werden im Folgenden beschrieben.

LOS!-Schlüsselprojekte küren und auf Infoplakaten vor Ort präsentieren

Neue Infrastrukturen für den Langsamverkehr (Fuss-/ Velowege, Velostation, etc,) werden mit Plakaten als LOS!-Schlüsselprojekte vorgestellt. Bis jetzt wurden folgende Schlüsselprojekte thematisiert:

  • Altstadt Solothurn; Signalisation Begegnungszone (2006)
  • Kantonsstrasse Luterbach–Attisholz; durchgehender Radstreifen und Knotensanierung (2006)
  • Waldeggstrasse Zuchwil; separate Fahrspur für den für Fuss- und Veloverkehr (2006)
  • Hauptbahnhof Solothurn; Eröffnung der provisorischen VeLOS!tation (2007)
  • Rötibrücke Solothurn, Erneuerung Brücke mit Radstreifen/Trottoir und separtem Fussgängersteg (2007)
  • Westtangente Solothurn; separate Brücke für den Fuss- und Veloverkehr (2008)
  • Kreisschule HOEK, OZ13; Schulwegsicherung und Schliessung Radweglücken (2009)
  • Umgestaltung Bahnhofplatz Solothurn; bessere Zugänge für Fussgänger und mehr Veloabstellanlagen (Eröffnung 2009)
  • VeLOS!tation Bahnhofplatz Solothurn; bewachte unterirdische Veloparkierungsanlage (Eröffnung 2010)

Durchführung Event «Tour des Ponts» am 25. Mai 2008

Die Eröffnung der zwei neuen Langsamverkehrsbrücken «Aaresteg Solothurn West» und «Rötisteg Solothurn» wurde mit einem Event gefeiert. Entlang der nun insgesamt fünf Langsamverkehrsbrücken in der Region Solothurn wurde eine Wettkampfstrecke eingerichtet. Insgesamt haben sich an diesem Anlass 25 Wettkampf-Teams (Gemeindedelegationen, Vereine, Schulen oder Sponsoren aus der Region Solothurn und Umgebung) in sieben verschiedenen Disziplinen rund um den Langsamverkehr gemessen.

LOS!-Wettbewerb «Ich fahre Velo weil...»

Warum fährt jemand im Alltag Velo? Diese Frage stellte LOS! am «Velomäret» 2009 in Solothurn. Es bestand die Möglichkeit, sich selber mit dem Velo für ein Profi-Bild in Szene zu setzen und einen möglichst originellen Slogan «Ich fahre Velo weil ...» zu kreieren. Die Beiträge wurden von einer Jury bewertet und die Gewinnerin erhielt den Kaufpreis für ihr frisch erstandenes Velo zurück.

Hausärzte laden ihre Patientinnen und Patienten zur DokTour ein

Ab Oktober 2009 bieten Ärztinnen und Ärzte aus der Region Solothurn ihren Patientinnen und Patienten geführte Velorundfahrten, sogenannte DokTours an. Gemeinsam unternehmen sie eine kleine Rundfahrt mit dem Velo durch die Region. Dabei sollen die positiven Auswirkungen der körperlichen Bewegung erfahren werden, aber auch das Vergnügen soll nicht zu kurz kommen.

Angebote für Jugendliche und Schulen

Dieser Kampagnenschwerpunkt beinhaltet verschiedene Angebote für Jugendliche und Schulen wie

  • Bekanntmachung des Angebots Pedibus – ein „Schulbus auf Füssen“, bei welchem Kinder auf ihrem Schulweg von Erwachsenen sicher zur Schule begleitet werden,
  • Angebot von Velofahrkursen als Ergänzungsangebot zur von der Polizei durchgeführten Verkehrsziehung an Schulen,
  • Angebot von Lehrmitteln zur Mobilität für den Schulunterricht,
  • Die Aktion bike2school für Schulen, die das Velofahren fördern wollen.

Ein Faltprospekt mit allen Angeboten wurde vom Amt für Volksschule und Kindergarten allen Lehrpersonen im Kanton Solothurn zugestellt.

Langsamverkehrsverantwortliche in den Gemeinden

Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist im Rahmen der Umsetzung des Agglomerationsprogramms Solothurn bereits sehr eng. Um den Fachbereich Langsamverkehr zu stärken, hat LOS! den Gemeinden folgenden Wunsch unterbreitet: «Jede Gemeinde in der Repla RSU soll, sofern nicht bereits vorhanden, eine(n) Langsamverkehrsverantwortliche(n) ernennen. Diese Verantwortlichen haben den Überblick über alle Projekte in der Gemeinde, die den Fuss- und Veloverkehr betreffen und sind Ansprechpartner zu Fragen des Langsamverkehrs.» Diese LV-Verantwortlichen sollen von LOS! thematisch gefördert werden.

Erfahrungen

Die Kampagne LOS! findet Anklang und Beachtung. Die bisher durchgeführten Veranstaltungen wurden in der Regel gut besucht. Die Wirkung der Kampagne LOS! ist vielseitig. Im Folgenden werden ein paar Wirkungsbereiche beschrieben:

  • Das Agglomerationsprogramm Solothurn wird mit der Kampagne LOS! massgeblich aufgewertet.
  • Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, der Repla RSU und dem Kanton konnte im Bereich Langsamverkehr intensiviert und verbessert werden.
  • Den Anliegen im Bereich Langsamverkehr kann mit der Kampagne LOS generell besser Gehör verschafft werden
  • Die Anliegen zur Förderung des Langsamverkehrs werden von Behörden und Politikern in der Regel anerkannt. Die politische Bedeutung des Langsamverkehrs nimmt zu.
  • Die Bevölkerung kann dank der Kampagne LOS! über die bestehenden und neuen Angebote besser informiert werden. Mit dem Internet-Instrument «LOS!input», welches auch rege genutzt wird, hat die Bevölkerung Gelegenheit ihre LV-Anliegen sehr einfach einzubringen.

Wirkung

Umwelt und Energie

Gelingt es den Anteil der Fahrten und Wege des Langsamverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen, so kann ein nahmhafter Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz erzielt werden. Die Bevölkerung wird auf die Qualität des Langsamverkehrs aufmerksam gemacht durch die gezielte Bekanntmachung von neuen Infrastrukturanlagen für den Langsamverkehr (z.B. neue Velobrücken, Velostation Solothurn) und Verbesserungen auf dem bestehenden Langsamverkehrsnetz (z.B. Sanierung Bahnhofplatz Solothurn, Radstreifen und Knotensanierung auf Kantonsstrasse Luterbach-Attisholz). Die im Rahmen von LOS durchgeführten Kampagnen konnten zum vermehrten Velofahren motivieren. Die diesbezüglichen Wirkungen der Kampagnen können zum Teil auch bereits quantifziert werden. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Werbung für die Aktion „Bike to work“.

Gesellschaft

Die Bevölkerung und die Behörden konnten im Rahmen der durchgeführten Aktionen für die Wichtigkeit und Qualität des Langsamverkehrs sensibilisiert werden. Die Qualität des Velo fahrens und zu Fuss gehens konnte an Anlässen wie dem Event „Tours de ponts“ lustvoll und sportlich erfahren werden. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung fahren vermehrt Velo und gehen mit gutem Beispiel voran.

Wirtschaft

Das zu Fuss gehen und das Velofahren wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Dies wiederum bewirkt einen positiven Effekt für das Gesundheitswesen und für die Wirtschaft. In diesem Zusammenhang speziell erwähnt werden hier die Kampagne DokTour der Hausärztinnen und Hausärzte der Region Solothurn, welche ihren Patientinnen und Patienten geführte Velotouren anbieten, und das Betriebsmodell der Velostation Solothurn, welches auf einem Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose aufbaut.

Werkzeuge

Vorgehen

Auslöser für die Initialisierung der Kampagne LOS war das Agglomerationsprogramm Solothurn unter Federführung der Repla RSU und des Kantons. Somit besteht eine breite Trägerschaft (Kanton, Region, Gemeinden) und ist die notwendige Kontinuität (planerisch, finanziell) gewährleistet. Das Jahresprogramm wird durch die Trägerschaft festgelegt. Die Arbeiten werden durch die Arbeitsgruppe LOS! sowie externe Planungs- und Kommunikationsbüros durchgeführt.

Finanzierung

Die Kampagne „LOS!“ ist für einen langfristigen Zeitraum konzipiert. Die Finanzierung erfolgt durch die öffentliche Hand (Repla RSU, Kanton, Gemeinden) im Rahmen des Agglomerationsprogramms Solothurn.

Marketing

Neben der Berichterstattung über die Tagespresse ist die Internetplattform www.so-los.ch der umfangreichste Informationskanal über Aktuelles der Kampagne. Dort ist auch eine Formular-Seite («LOS!input») eingerichtet, wo konkrete Anliegen zur Verbesserung der LV-Infrastruktur eingegeben werden können, welche dann beurteilt und den zuständigen Stellen vorgelegt werden. Zudem erscheint zweimal jährlich ein Newsletter mit einer Druckauflage von 600 Exemplaren. Für das Marketing und die Kommunikation werden externe Fachleute (Kommunikationsbüro) beigezogen.

Weitere Infos

Weiterführende Links:

Weitere Downloads:

Kontaktadressen und Bezugsquellen:

Kanton Solothurn
Amt für Verkehr und Tiefbau
Kurt Erni, Leiter Grundlagen Planung
Rötihof, Werkhofstrasse 65
4509 Solothurn
Tel: 032 627 26 51

Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice PRAXIS Ihres Kantons um Rat.

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis-Beispiels:

Kanton Solothurn
Amt für Verkehr und Tiefbau
Kurt Erni, Leiter Grundlagen Planung
Rötihof, Werkhofstrasse 65
4509 Solothurn
Tel: 032 627 26 51

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