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Taxito und der Traum vom sicheren Autostopp

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Erstellt am 06.11.2017

Startanlass 2015 am Taxito-Point in Luthern (Foto: Taxito) Startanlass 2015 am Taxito-Point in Luthern (Foto: Taxito)

Viele kennen es vielleicht aus der Jugendzeit: Man will irgendwo hin, stellt sich an den Strassenrand und hält den Daumen raus. Man weiss, dass es in den vorbeifahrenden Autos genügend freie Plätze gibt und dass man irgendwann auch mitgenommen wird. Was früher Autostopp oder Trampen hiess, heisst heute Ridesharing, Carpooling oder Mitfahrgelegenheit resp. „PubliRide“, „E-Carpooling“ oder „BlaBlaCar“ und wird meist über eine Vermittlungs-App angeboten. Die regionale Mitfahrlösung von Taxito ist noch einfacher: Ohne Registrierung und ohne App können wirklich alle mitmachen. Der Vermittlungsprozess läuft bei Taxito über die Erfassung des Auto-Kennzeichens des Fahrers und die Handynummer des Passagiers, womit auch die Sicherheit gegeben ist (vgl. Video „So funktioniert Taxito“). Bei Registrierung kann den Fahrern der Taxito-Franken gutgeschrieben und die Taxito-Vignette zugestellt werden. Diese Niederschweilligkeit und einfache Handhabe von Taxito ist insb. in ländlichen Gebieten ein vielversprechender Ansatz. Das haben auch die Präsentationen und Diskussionen am 5. WOCOMOCO im Oktober 2017 in Berlin bestätigt.

Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) hat dieses Potenzial bereits vor rund drei Jahren erkannt: In Gebieten, wo ein Ausbau der Bus-Kurse ein wirtschaftlicher Widersinn ist, könnte Taxito der Bevölkerung und den Gästen ein günstiges und resilientes Instrument zur besseren Erschliessung sein. Der VVL wollte es genauer wissen, und hat im Rahmen eines Pilotversuchs Taxito getestet und analysiert. Als Testregion wurde das Luthertal im Luzerner Napfgebiet ausgewählt und mit 5 Taxito-Points ausgestattet. Nach zwei Jahren Testbetrieb zeigt der Evaluationsbericht auf, dass alle Ziele erreicht wurden: Die Infrastruktur erweist sich als robust und zuverlässig, die Bevölkerung reagiert positiv auf das neue Angebot, die Nutzungen stiegen mit der Zeit an (total 1‘500 vermittelte Fahrten), auch die Nutzung des klassischen ÖV-Angebots hat im Pilotzeitraum zugelegt und die Betriebskosten fielen sehr günstig und effizient aus. Die teilnehmenden Gemeinden jedenfalls sind angetan von Taxito und mit Grossdietwil hat sich mitten im Pilot eine weitere Gemeinde an das Netz angebunden. Nun hat der VVL beschlossen, Taxito auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 definitiv einzuführen: Das Netz im Luthertal wird in den Regelbetrieb überführt und weitere Netze im Kanton Luzern sind geplant.

Auch im Jura, zwischen La Chaux-de-Fonds und Morteau (F), wird Taxito im Rahmen eines Interreg-Projekts eingesetzt. Hier möchte Taxito in einem „Grenzgänger-Korridor“ zwischen der Schweiz und Frankreich ein Angebot schaffen, dass den Pendlerstrom auf der Strasse optimiert und den alltäglichen Autostau vermindert. Die Nutzungen zeigen allerdings, dass das Taxito-Mitfahrsystem v.a. als ÖV-Ergänzung für Besorgungen und Freizeitfahrten genutzt wird und bei Pendlern bzw. Grenzgängern bisher eher weniger Anklang findet. Das möchten die UVEK-Bundesämter ändern und gehen ab November 2017 mit gutem Beispiel voran: Als Mittel gegen Stau und ineffizient genutzte Auto-Sitzplätze lanciert das UVEK ein Mitfahr-Testprojekt für seine 1‘600 Mitarbeitenden.

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