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Der Waadtländer Regierungsrat will den Veloanteil verfünffachen

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Erstellt am 01.12.2021

Eine Trennung von Velos und MIV sorgt für mehr Komfort und Sicherheit (Foto: Anne-Laure Lechat) Eine Trennung von Velos und MIV sorgt für mehr Komfort und Sicherheit (Foto: Anne-Laure Lechat)

Als Antwort auf die Klimakrise und die vom Bund eingegangenen Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Pariser Klimazielen hat der Kanton Waadt in seinem Klimaplan das Ziel festgelegt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50-60% zu senken und bis 2050 CO2-neutral zu werden. Eine der Massnahmen zielt darauf ab, den MIV auf aktive Mobilitätsformen zu verlagern. Um dies zu erreichen, hat der Waadtländer Regierungsrat seine neue Strategie zur Förderung des Veloverkehrs mit Zeithorizont 2035 veröffentlicht.

Diese Strategie ist ehrgeiziger als jene aus dem Jahr 2010, denn sie will das kantonale Velowegnetz proaktiv und in einem grösseren Perimeter ausbauen. Es soll mehr vom Verkehr getrennte Velowege geben und Hauptachsen sollen die wichtigsten Zentren und Bahnhöfe des Kantons komfortabel und sicher miteinander verbinden. Regionale und kommunale Velorouten werden dieses Netz vervollständigen, um eine feinere Erschliessung des Kantonsgebiets zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den Regionen und Gemeinden will der Kanton innerhalb von 15 Jahren 500 Kilometer Velowege ausbauen und verspricht diesen hierzu technische und finanzielle Unterstützung.

Der Kanton setzt in seiner Strategie auch auf die Veloförderung bei den diversen Zielgruppen. Er will auf der Welle des Velo-Booms, der durch den Lockdown ausgelöst wurde, reiten und die Velo-Nutzung für den Alltag und die Freizeit durch bessere Infrastrukturen, aber auch durch Anreize und Förderung der Velokompetenzen verankern. Zusammen mit einem Ausbau des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln wird es dann möglich sein, die Nutzung des Autos zu reduzieren und Chancen für die kombinierte Mobilität zu schaffen.

Diese Ziele setzen finanzielle, personelle und organisatorische Mittel voraus, die für die Umsetzung der Strategie notwendig sind. So hat der Waadtländer Regierungsrat beim Grossen Rat zwei Kredite in der Höhe von insgesamt fast 42 Millionen für eine erste Etappe beantragt, die die Schaffung eines Velokompetenzzentrums beinhaltet. Um die Velohauptrouten zu realisieren, werden weitere Kreditanträge folgen für Bauarbeiten, für die der Kanton zuständig ist. Der geschätzte Aufwand hierfür beträgt 300 Millionen Franken. Die Vorlage wird derzeit vom Grossen Rat behandelt.

Diese Velostrategie ist eine Reaktion auf den Bundesbeschluss Velo, der 2018 vom Schweizer Stimmvolk angenommen wurde sowie auf das Veloweggesetz, das sich aktuell in der parlamentarischen Debatte befindet. Letzteres wird voraussichtlich die Kantone dazu verpflichten, zusammenhängende und durchgehende Veloverkehrsverbindungen zu planen und sicherzustellen. Laut VCS fehlt in der Schweiz auf nationaler Ebene jedoch bis heute eine Strategie für die interkantonale Koordination bzgl. Planung und Veloförderung. Ein Masterplan Velo soll unter anderem Massnahmen festlegen zur Ausbildung spezifischer Kompetenzen für die Verkehrsplanung mit Velofokus, Sensibilisierungskampagnen entwickeln und die Infrastruktur verbessern.

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