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Automatisierte Mobilität: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

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Erstellt am 04.10.2023

Der automatisierte Shuttle-Bus der STL-Linie 13 im Pilotbetrieb in Schaffhausen (Foto: Moritz Schmid, STL) Der automatisierte Shuttle-Bus der STL-Linie 13 im Pilotbetrieb in Schaffhausen (Foto: Moritz Schmid, STL)

Wo steht die Automatisierung der Mobilität in der Schweiz und weltweit? Zwei Veranstaltungen, die kürzlich stattfanden, gingen dieser Frage auf den Grund. Der its-ch-Netzwerkanlass vom 13. September 2023 stand unter dem Motto "Der steinige Weg zum automatisierten Fahren". Unter anderem berichtete Thomas Haiz (Vorstand Swiss Transit Lab und Senior Manager Q_Perior AG) von den Erfahrungen bei der STL Linie 13 in Schaffhausen. Diese Linie verbindet das junge Wohnquartier Stahlgiesserei mit dem Bahnhof und stellt ein perfektes Anwendungsgebiet für einen automatisierten Kleinbus dar. Zum ersten Mal kommt hier ein automatisiertes Fahrzeug mit Dual-Mode-Technologie auf Schweizer Strassen zum Einsatz. Dual-Mode heisst, dass es sowohl autonom als auch ganz normal von einer Person am Steuer gefahren werden kann. Nach den ersten vier Betriebsmonaten ziehen die Verantwortlichen grundsätzlich ein sehr positives Fazit mit einem reibungslosen Betrieb. Es gibt allerdings auch grosse Herausforderungen. So schreitet die technische Entwicklung langsamer voran, als von Investor:innen erwartet und eine Partnerfirma der STL musste Insolvenz anmelden.

Auch die AUTOMATICAR, die am 19. September 2023 anlässlich der Schweizer Mobilitätsarena stattfand, war dem automatisierten Fahren gewidmet. Alle Redner:innen waren sich einig: Das Potenzial automatisierter Fahrzeuge für die Mobilitätswende ist enorm. Doch damit die Potenziale zur Homogenisierung, Energiereduzierung und Steigerung der Sicherheit im Verkehr wirklich ausgeschöpft werden können, brauchen wir nicht nur vollautomatische Fahrzeuge, sondern auch eine umfassende Vernetzung zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur, ist Sigrid Pirkelbauer vom Bundesamt für Strassen ASTRA überzeugt. Deshalb arbeitet das ASTRA an einem digitalen Gesamtsystem (Road Infrastructure Management ASTRA - RIMA), das dem künftigen automatisierten Verkehr als Basis zur Verfügung gestellt werden kann. Einblicke in verschiedene Pilotprojekte wie LOXO (selbstfahrender Lieferdienst), I&any (On-Demand Ridepooling von Mobility) und KIRA (On-Demand ÖPNV vom Rhein-Main-Verkehrsbund) zeigten, dass die Automatisierung laufend neue Geschäftsfelder erobert und zunehmend zu einer Verschmelzung zwischen MIV, ÖV, City- und Güterlogistik führt.

Neben technischen und finanziellen Aspekten geht es aber auch um die Frage der Akzeptanz von Ridepooling mit autonomen Fahrzeugen. Wirtschaftspsychologin Dorothea Schaffner gab einen Einblick in ihre Forschungsarbeit. Diese widmet sich der Frage, inwiefern Menschen bereit sind, ein autonomes Fahrzeug zu teilen. Aufgrund von 19 qualitativen Interviews kommen die Forschenden zum Schluss, dass primär die Nachhaltigkeit und niedrigere Kosten Autofahrende zum Umsteigen auf ein geteiltes, autonomes Fahrzeug bewegen würden. Fest steht: Die Mobilitätswende gibt es nicht umsonst. Gefragt sind kooperative Ansätze und gemeinsame Stossrichtungen zwischen Herstellern, Dienstleistungsbetrieben, Behörden und Gesetzgebern.

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