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Kurzbeispiel: Schulwegkampagne „Ich kann das. Ich geh zu Fuss.“ für Aargauer Kindergartenkinder

Erstellt am 02.10.2020

Illustration aus dem Schulwegcomic «Ich kann das. Ich geh zu Fuss.» (Comic: Samuel Glättli) Illustration aus dem Schulwegcomic «Ich kann das. Ich geh zu Fuss.» (Comic: Samuel Glättli)

Kinder lernen nirgendwo besser als auf dem Schulweg, sich selbständig und sicher im Strassenverkehr zu bewegen. Um Schritt für Schritt Verkehrskompetenz zu erlangen, brauchen sie die Möglichkeit, sich aktiv am Strassenverkehr zu beteiligen und nicht passiv auf dem Rücksitz mitgeführt zu werden. Mit den Erwachsenen als Vorbilder und mit stolzen, motivierten Kindern, kann es mittel- bis langfristig gelingen, dass die Kinder den Schulweg ganz selbstverständlich zu Fuss zurücklegen.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Gemeinden
  • Fuss

Investitionskosten

  • mittel (bis Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)

Jährliche Betriebskosten

  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Beschreibung

Beispiel Baden Regio und Zurzibiet

Den Schulleitungen, Lehrpersonen, Verkehrsinstruktorinnen und Verkehrsinstruktoren sowie badenmobil ist es ein grosses Anliegen, den Schulweg denen zurückzugeben, die ihr Leben lang davon profitieren werden – nämlich den Kindern. Auf das Schuljahr 2019/2020 hat badenmobil in den 26 Baden Regio Gemeinden die Schulwegkampagne für Kindergartenkinder «Ich kann das. Ich geh zu Fuss.» lanciert. Die Kampagne nimmt – im Gegensatz zu vielen anderen Kampagnen gegen Elterntaxis – die Perspektive der Kinder ein und hebt auf spielerische Art die vielen Vorteile des Schulwegs zu Fuss hervor. Seit Beginn des Schuljahrs 2020/2021 wird die Kampagne auch in allen Zurzibieter Gemeinden durchgeführt.

Hintergrund

Die Verantwortung für das Wohl der Kinder – auch auf dem Schulweg – liegt bei den Eltern. Ängste, kulturelle Hintergründe und auch Bequemlichkeit sind nur einige Beispiele, die in der Elterntaxi-Thematik eine zentrale Rolle spielen. Die vielen aufeinandertreffenden Befindlichkeiten, Vorstellungen, Wünsche, Gebote und Verbote machen schnelle und nachhaltige Erfolge schier unmöglich. Um ein Umdenken zu erreichen, sind von allen beteiligten Parteien viel Geduld, Einfühlungsvermögen und ein stetiger Austausch gefordert. Die Kampagne wirkt im Zusammenspiel mit weiteren Massnahmen (wie beispielsweise Pedibus-Angebote, Informationsveranstaltungen, Elternabende, Schulwegpläne), welche die Gemeinden, Regionalpolizeien und Schulleitungen gegen Elterntaxis bereits umsetzen. Durch den Wechsel der Perspektive – die Einnahme der Sicht der Kinder – findet die Kampagne breiten Zuspruch bei allen Beteiligten.

Angebot

Die Schulwegkampagne besteht aus zwei einfachen Elementen, die ohne Aufwand für die Gemeinden über das Kontaktformular von badenmobil bestellt werden können:

SchulwegcomicMit Illustrationen vom Globi-Illustrator Samuel Glättli werden die Kinder auf die Lern- und Erlebniswelt „Schulweg“ mitgenommen. Die Botschaften sind vor allem an die Eltern gerichtet und machen deutlich, dass der Schulweg mehr ist, als nur ein Weg. Es geht um das geistige und körperliche Wohl der Kinder, um das Erlangen sozialer Kompetenzen, um das Erleben mit allen Sinnen und um das Wachsen an der Herausforderung.

Magnetischer Leuchtorden: Dieser wird nach dem Verkehrsunterricht von den Verkehrsinstruktoren an alle Kindergartenkinder verliehen. Der Orden mit der Botschaft „Ich kann das. Ich geh zu Fuss.“ wird an der Leuchtweste oder am Leuchtstreifen befestigt und soll die Kinder stolz machen und anspornen, den Schulweg unter die eigenen Füsse zu nehmen. 

Leuchtweste mit magnetischem Leuchtorden (Fotos: badenmobil) Leuchtweste mit magnetischem Leuchtorden (Fotos: badenmobil)

Umsetzung

Die Kampagne wird primär auf der Website von badenmobil, an Haltestellen-Infotafeln der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden Wettingen (RVBW) sowie mit Infoflyern und digitalen Anzeigen direkt in den Bussen beworben.

Koordination mit den Schulen in der RegionDie Schulleitungen versenden den Schulwegcomic vor Schulbeginn mit den Einteilungsunterlagen an die Kindergartenkinder. So können sich Kinder und Eltern bereits vor Schulbeginn mit einem sicheren Weg zu Fuss auseinandersetzen und beginnen, diesen gemeinsam zu üben. Alternativ können die Comics auch an den Elternabenden abgegeben werden. 

Plakat an der Kindergartentüre (Foto: badenmobil) Plakat an der Kindergartentüre (Foto: badenmobil)

Koordination mit den Regionalpolizeien in der RegionNach dem Verkehrsunterricht mit der Verkehrspolizistin oder dem Verkehrspolizisten erhalten die Kindergartenkinder ihren Orden. Überreicht vom Polizisten oder der Polizistin, erhält dieser ein besonderes Gewicht und soll die Kinder stolz machen und darin bestärken, den Weg zu üben und irgendwann selbständig gehen zu wollen.

Wirkung

Nach dem ersten Kampagnenjahr wurde von badenmobil eine Befragung zur Wirkung bei den Schulleitungen der Baden Regio Gemeinden durchgeführt. Lehrpersonen und Verkehrsinstruktoren schätzen den kindgerichteten Ansatz. Die Kinder werden mit "Ich kann das. Ich geh zu Fuss." in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und verstehen sofort, worum es geht. Sie tragen die magnetischen Leuchtorden mit grossem Stolz und entwickeln, sofern sie von den Erwachsenen unterstützt werden, sehr rasch eine Selbstverständlichkeit für den Schulweg zu Fuss. Die Kampagnenelemente können ohne grossen Aufwand in den Unterricht integriert werden und dienen als gute Kommunikationsgrundlage für Elternabende.

Unterschiedlich wird die Wirkung der Kampagne bezüglich der Vermeidung von Elterntaxis eingeschätzt. Einige Schulleitungen sagen, dass die Elterntaxis noch nicht merklich abgenommen haben. Oftmals fände lediglich eine Verlagerung des Verkehrs statt. Dieses Phänomen ist auch bei temporär eingerichteten Halteverboten vor den Schulhäusern zu beobachten. In anderen Gemeinden scheinen die vereinten Anstrengungen Wirkung zu zeigen. Der Verkehr vor den Schulhäusern hat abgenommen und die Eltern reagieren verständnisvoll und unterstützend.

Weitere Informationen

Links

Kontakt

badenmobil
Karin Fleischer
Halbartenstrasse 5
CH-5430 Wettingen
Tel. 056 437 61 29
www.badenmobil.ch 

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Kurzbeispiels:

Kanton Aargau
Departement Bau, Verkehr und Umwelt 
Abteilung Verkehr
Karin Wasem
Entfelderstrasse 22
CH-5001 Aarau