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Der Fussverkehr ist eine Goldgrube: ARE-Studie zu den externen Kosten und Nutzen des Verkehrs in der Schweiz

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Erstellt am 31.08.2021

Zufussgehende sind die Zufussgehende sind die "Nützlinge" des Verkehrs (Foto: Fotolia)

Alle Fortbewegungsformen verursachen Kosten und Nutzen, unabhängig vom Verkehrsträger. Obwohl sich die Gesamtbilanz immer mehr ins Dunkelrote verschiebt, da die externen Kosten unserer Mobilität und die Zahl der zurückgelegten Kilometer in den letzten Jahren gestiegen sind, färben der Fuss- und Veloverkehr, insbesondere das Zufussgehen, das zunehmend düstere Bild etwas grüner.

Die Nutzen, die wir aus der Mobilität ziehen, kommen meist uns selbst zugute: mit dem Zug quer durch die Schweiz zu fahren, während wir Büroarbeiten erledigen, mit dem Auto zum Start einer abgelegenen Bergwanderung zu gelangen oder bei einer Velotour unsere Lungen mit frischer Luft zu füllen. Für die Kosten, welche unsere Mobilität verursacht, gilt hingegen nicht die gleiche Erkenntnis. So trägt der Preis eines Bahnbilletts zwar zur Finanzierung der genutzten Infrastruktur bei, berücksichtigt aber die negativen Auswirkungen nicht, die durch den vom Zug verursachten Lärm entstehen. Das Gleiche gilt für die Treibstoffsteuern, die zwar zur Finanzierung der Strasseninfrastruktur beitragen, aber die immensen gesundheitlichen Auswirkungen der von Verbrennungsmotoren verursachten Luftverschmutzung unberücksichtigt lassen. Dies sind die externen Kosten. Und diese waren gemäss der aktuellen ARE-Studie noch nie so hoch wie heute: 13,7 Milliarden Franken im Jahr 2018. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Auswirkungen auf unsere Umwelt, Unfälle und Gesundheitskosten, die von unserer Gesellschaft und künftigen Generationen getragen werden.

Nur ein einziges Verkehrsmittel weist eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz auf: das Zufussgehen mit einem Gewinn von rund 484 Millionen Franken. In Zahlen ausgedrückt: Eine Person, die zu Fuss geht, generiert pro zurückgelegtem Kilometer einen Gewinn von 9,6 Rappen. Die Auswirkungen dieser aktiven Mobilität, die sich auch auf das Velofahren übertragen lassen, sind beachtlich: weniger Krankheitsfälle, höhere Produktivität der Arbeitnehmenden und damit geringere Kosten für das Gesundheits- und Sozialversicherungssystem. Monika Litscher von Fussverkehr Schweiz wirft in einem Interview mit Moneta die Frage auf, ob man den Nutzen nicht auf die Verursachenden umverteilen sollte. Wir versuchen ja auch, das mit den Kosten zu machen...

Die Nutzen des Fuss- und Veloverkehrs machen zwar Hoffnung, bleiben aber im Vergleich zu den immensen Kosten des motorisierten Strassenverkehrs mit 10,5 Milliarden Franken minimal. Welchen Nutzen hätte der Fuss- und Veloverkehr insgesamt, wenn der Anteil der Unfälle endlich sinken würde? Und was würde das für die Kosten des Strassenverkehrs bedeuten? Geschwindigkeitsreduktionen und die Schaffung verkehrsberuhigter Räume sowie flächendeckender qualitätsvoller Infrastruktur für Velo- und Fussverkehr können zu einem volkswirtschaftlichen Gewinn führen, der die grössten Konzerne im Vergleich dazu erblassen lassen würde.

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