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Fachtagung Fussverkehr 2020: Wie Fussverkehr und ÖV zur erfolgreichen Symbiose werden

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Erstellt am 03.11.2020

Eine für den Fussverkehr gut zugängliche Bushaltestelle in Opfikon ZH (Foto: Fussverkehr Schweiz) Eine für den Fussverkehr gut zugängliche Bushaltestelle in Opfikon ZH (Foto: Fussverkehr Schweiz)

Zu Fuss zum öffentlichen Verkehr: Unter diesen Titel stand die diesjährige Fachtagung von Fussverkehr Schweiz , die am 27. Oktober 2020 in Langenthal hätte stattfinden sollen, aber kurzfristig digital durchgeführt wurde. Ortsbezüge wurden in den Referaten dennoch geschaffen. So präsentierte Sabine Gresch, Stadtbaumeisterin aus Langenthal, den rund 90 Teilnehmenden die geplante Nord-Süd-Achse. Diese soll den Bahnhof für den Fuss- und Veloverkehr besser passierbar machen und mit zwei neugestalteten Bahnhofplätzen städtebaulich besser integrieren. Wie die Integration von ÖV-Haltestellen gelingen kann, darüber haben Patrick Ruggli und Daniel Schöbi des Kantons St. Gallen referiert. Mit dem Leitfaden „Attraktive und gut zugängliche Bushaltestellen“ stellen sie zwar Gemeinden eine umfassende Umsetzungshilfe zur Verfügung, unterstreichen aber gleichzeitig die Bedeutung eines engagierten „Kümmerers“, der die Übersicht über verschiedenen Ansprüche behält und vermittelt.

Gerade in komplexen infrastrukturellen Grossprojekten wie CEVA, der grenzüberschreitenden S-Bahnverbindung Cornavin – Eaux-Vives – Annemass, müsse man den Menschen als zukünftige Nutzer*innen immer wieder in den Fokus rücken, so Caroline Barbisch des Kantons Genf. So stelle man auch die Durchlässigkeit zwischen den Bahnhöfen und angrenzenden Nutzungen sicher. Beim Zugang zu ÖV-Haltestellen spielt der Fussverkehr nämlich eine Schlüsselrolle wie Helge Hillnhüter der Norwegischen Technischen Universität mit nackten Zahlen glaubhaft machte: über die Hälfte der ÖV-Benutzer*innen in Städten sind länger zu Fuss unterwegs als tatsächlich im ÖV. Dies resultiert aus einer internationalen Studie mit 44'000 Befragungen, unter anderem auch aus Zürich. Insofern machen attraktive und vor allem auch direkte Fusswege im Haltestellenumfeld prozentual einen gewichtigen Unterschied zu Gunsten des Umweltverbunds.

Eine verbesserte Zugänglichkeit für den Fussverkehr zu den Bahnhöfen spüren die SBB in der Folge auch in den Bahnhöfen selbst. Jasmin Thurau und Ernst Bosina vom Crowd Management der SBB stellten dazu ihre Strategien im Umgang mit in Bahnhöfen räumlich und zeitlich stark variierenden Passagieraufkommen dar. Die Lenkungsmassnahmen reichen dabei von online verfügbaren Auslastungszahlen, über zusätzliche Signaletik bis hin zu bewusst platzierten Stehbänken auf den Perrons. An 26 Bahnhöfen der Schweiz liefern Zählstellen dazu anonymisierte, auch öffentlich nutzbare Trackingdaten. Als unvorhergesehener Nebeneffekt lässt sich damit auch die Einhaltung des Social Distancing überprüfen. An der online abgehaltenen Fachtagung musste man sich zwar über die Einhaltung der Distanzen keine Sorgen machen. Gleichwohl haben die angeregten Diskussionen um die praktische Umsetzung aufgezeigt, dass das 'wo' unverändert wichtig ist, mit Blick auf das Tagungsthema nämlich im nächsten Umfeld der Haltestellen des öffentlichen Verkehrs.

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