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Croce Verde Lugano

Lugano (TI)

Erstellt am 04.12.2018
Aktualisiert am 28.01.2019

Nachhaltigkeit und Innovation sind für Croce Verde Lugano wichtige Werte. Mit der Umsetzung des Mobilitätsplans hat man sich das Ziel gesetzt, die Mobilität der Mitarbeitenden möglichst nachhaltig zu gestalten. Es wurden Massnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs mit E-Bikes umgesetzt. Zudem wird derzeit das Parkplatzmanagement reorganisiert mit dem Ziel, die Parkplätze für Pendler zu reduzieren sowie Tarife einzuführen.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • mittel (50 bis 249 MA)
0 10 50 250
  • mittel (50 bis 249 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Unternehmensbranche

  • Gesundheit und Soziales

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Croce Verde Lugano ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Pregassona (Stadt Lugano) und Agno (TI). Croce Verde befasst sich mit der Ersthilfe auf Rettungswagen in den Regionen Lugano, Malcantone und unterem Vedeggiotal. Sie verwaltet auch einen zahnärztlichen Dienst mit Pikettdienst ausserhalb Bürozeiten und liefert Ausbildungskurse für die Erste Hilfe.

Standort / Rahmenbedingungen

Der Hauptsitz von Croce Verde liegt im nördlichen Stadtgebiet von Lugano, im Quartier Pregassona. Dort sind fast 100 Mitarbeitende beschäftigt, die von etwa gleich vielen Freiwilligen mit Ersthilfe-Ausbildung ergänzt werden. Für die Abdeckung des Malcantone und des unteren Vedeggiotals hat Croce Verde Lugano zudem einen operativen Sitz in Agno.

LV

Der Anschluss des Hauptsitzes an das Velowegnetz ist aufgrund der Velowegverbindung vom Stadtzentrum von Lugano entlang des Flusses Cassarate als ziemlich gut einzuschätzen.

ÖV

Dank der zentralen Lage ist Croce Verde Lugano in Pregassona sehr gut an das urbane Busnetz angeschlossen. Trotzdem fehlt eine direkte Verbindung zum wichtigen Knoten am Bahnhof Lugano. Der operative Sitz in Agno ist gut angeschlossen, da er wenigen Meter vom Bahnhof Agno an der S-Bahn-Linie Lugano – Ponte Tresa liegt.

MIV

Croce Verde Lugano (Hauptsitz) liegt in der Nähe des Tunnelportals, der zum Autobahnanschluss Lugano Nord führt. Der Anschluss mit dem MIV ist somit sehr gut. Parkplätze für Patienten und Besucher sind kostenlos, jene für Mitarbeitende werden ab Anfang 2019 gemäss eines Tarifplans nach Parkdauer kostenpflichtig sein.

Ausgangslage / Motivation

Unterschiedliche Punkte waren entscheidend für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements bei Croce Verde Lugano:

  • Umweltbewusstsein des Vereins.
  • Begrenzte Anzahl Parkplätze mit mittelfristigem Reduktionsbedarf sowie Bedarf zur besseren Verwaltung.
  • Unterstützung durch die Stadt Lugano für die Erstellung eines Mobilitätsplans im Rahmen des Programms „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ von EnergieSchweiz und des Mobilitätsplans für das Areal Lugano Nord.

Massnahmen

Stand: 2018

Mobilitätsmanagementsystem

Ab 2017 erarbeitete Croce Verde einen Mobilitätsplan und Massnahmen setzte Schritt für Schritt Massnahmen um.

  • Vorgehen:
    (1) Analyse Rahmenbedingungen
    (2) Mobilitätsbefragung bei den Mitarbeitenden
    (3) Verfügbarkeit/Qualität ÖV, Erschliessung Fuss/Velo
    (4) Erarbeitung von Pull- und Push-Massnahmen
    (5) Schrittweise Umsetzung.
  • Betreuung, Weiterentwicklung und Controlling durch Mobilitätsbeauftragte (20%-Stelle).
  • Bei Croce Verde wurden zwei sog. Mobilitätsmonate zur Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs organisiert. Dafür wurde das Büro Mobitrends SA beauftragt, das eine Kampagne mit Broschüren, Wettbewerbe und Veranstaltungen durchgeführte.
  • Externer Unterhalt einer Website zum Mobilitätsmanagement und regelmässige Infopoints zu den Massnahmen durch Anwesenheit beim Verein, Wettbewerbe und Infobroschüren.
  • Zusammenarbeit mit der Stadt Lugano und dem Dipartimento del Territorio des Kantons Tessin.
  • Ziel bis 2020: Anteil der nachhaltigen Mobilität beim Pendlerverkehr auf 30% erhöhen.

Bauliche Massnahmen

  • Neue Garage für 19 E-Bikes mit automatischer Beleuchtung, elektronisch kontrolliertem Zugang und getrennter Ladestelle für die Akkus der E-Bikes (umgesetzte Massnahme)
  • Neuer Velounterstand für 12 Velos für Patienten und Besucher (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Parkplatzbewirtschaftung und Einführung eines Tarifsystems (umgesetzte Massnahme)
  • Einsatz der App „MobAlt“ für die Entdeckung von Mobilitätsalternativen auf dem Arbeitsweg: E-Bikes sowie gratis Monatsabos für den ÖV wurden dabei kostenlos zur Verfügung gestellt (umgesetzte Massnahme)
  • Jährlicher Mobilitätsbeitrag von 50-60% an Mitarbeitende für das Jahresabo „Arcobaleno“ des Tessiner Tarifverbundes (umgesetzte Massnahme)
  • Beiträge zum Kauf von E-Bikes (umgesetzte Massnahme)
  • Wöchentliche Wettbewerbe, um die Mitarbeitenden zum Testen der Mobilitätsalternativen zu motivieren. (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Kommunikationskampagnen, die zum Testen von E-Bikes und ÖV ermutigen (umgesetzte Massnahme)
  • Förderung der nachhaltigen Mobilität mittels Infotagen, Vorstellungen und Infopoints (umgesetzte Massnahme)
  • Regelmässige Informationen zu den Angeboten in Alternative zum Auto (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen via E-Mail, Infopoints, Plakate und Broschüren (umgesetzte Massnahme)
  • Zugriff auf die App „MobAlt“ zur Visualisierung der Mobilitätsalternativen (ÖV, P+R, Carpooling, Shuttlebus, Velo, E-Bike) (umgesetzte Massnahme)
  • Website „Mobilitätszentrale Lugano Nord“ (www.centralemobilita.ch) (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

  • 10% der Mitarbeitenden nutzen ein ÖV-Abonnement
  • 10% der Mitarbeitenden pendeln mit dem Velo oder gehen zu Fuss
  • 5% der Mitarbeitenden fahren gemeinsam zum Arbeitsort
  • Zwischen 2017 und 2018 ist der Anteil der Mitarbeitenden, die mit nachhaltigen Mobilitätsformen zur Arbeit fahren, von 5% auf über 20% gestiegen.

Umwelt

Die ersten Massnahmen haben zu einer Reduktion des MIV geführt (schätzungsweise gibt es jeden Tag ca. 40 MIV-Fahrten weniger).

Finanzen

Die Gesamtkosten der umgesetzten Massnahmen (Mobilitätsbeitrag an Mitarbeitende, Finanzierung von Kommunikation und Analysen) betragen jährlich ca. CHF 15'000. Diese Kosten werden durch den Verein getragen, der von kantonalen Beiträgen für die Massnahmenrealisierung profitierte.

Gesellschaft

Die eingeführten Massnahmen zur Förderung der Velo- und ÖV-Nutzung werden von den Mitarbeitenden gut angenommen. Dagegen sind die Einschränkungen des Parkplatzzugangs sehr unbeliebt.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Einführung der unterschiedlichen monetären Anreize
  • Komplementarität zwischen angebotenen Massnahmen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden
  • Unterstützung durch die Geschäftsleitung und durch externe Berater
  • Zusammenarbeit mit der Stadt Lugano und dem Kanton Tessin

Hemmnisfaktoren

  • Viele Mitarbeitende wohnen in vom ÖV ungenügend bedienten Gebieten
  • Wegen der Nähe des Hauptsitzes in Pregassona zum städtischen P+R gibt es keinen Zugang zu diesen Parkplätzen
  • Fehlende sichere Velowege in der Stadt und Region Lugano

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel wurde in Anlehnung an die Beispiele der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008) für die Beispielsammlung auf Mobilservice aufbereitet. Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde durch die Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2018).

Weiterführende Links: