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Elektrische Kleinstfahrzeuge und ihre Ansprüche an Verkehrsinfrastrukturen

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Erstellt am 05.04.2023

E-Trottinette sind praktisch und schnell –  aber auch sicher? (Foto: BFU) E-Trottinette sind praktisch und schnell – aber auch sicher? (Foto: BFU)

E-Trottinette werden immer beliebter, gerade bei Jugendlichen. Welche Risiken bringen diese elektrisch angetriebenen Kleinstfahrzeuge mit sich? Und wie lassen sich Strassenräume sicher gestalten? Diesen Fragen ging die Tagung der Verkehrsinstruktor:innen auf den Grund, die am 21. März 2023 in Bern stattfand und von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) organisiert wurde.
 
Im Einstiegsreferat präsentierte Karin Huwiler (BFU) eine Übersicht zu E-Trottinetten im Strassenverkehr und den damit verbundenen Herausforderungen. In der Schweiz zählen E-Trottinette, wie langsame E-Bikes, zu den Leicht-Motorfahrrädern. Nutzende müssen mindestens 14 Jahre alt sein und sind verpflichtet, Velowege und -streifen zu nutzen, sofern solche vorhanden sind, andernfalls die Strasse. Die Anzahl Unfälle mit schwer verletzten E-Trottinett-Nutzenden ist zwischen 2020 und 2022 von 55 auf 114 gestiegen, allerdings wird eine hohe Dunkelziffer vermutet. Patrick Eberling (ebenfalls BFU) beleuchtete in seinem Referat, worauf bei der Planung von Strasseninfrastrukturen zu achten ist, um das E-Trottinett-Fahren sicherer zu gestalten. Sein Fazit: Sichere Veloinfrastrukturen kommen auch den E-Trottinett-Nutzenden zu Gute. Wird auf das Trottoir ausgewichen, stimmt in der Regel auch die Führungsform für Velofahrende nicht. Für E-Trottinette sind Unebenheiten und Vertikalversätze ein grosses Risiko. Ein durchgehender Asphaltbelag ist für E-Trottinett-Nutzende darum sehr bedeutend.
 
In einem von drei Austauschseminaren am Nachmittag präsentierten Pascal Steinemann (Büro für Mobilität AG) und Carsten Hagedorn (Fachhochschule OST) erste Zwischenresultate zur aktuellen VPT-Studie zu elektrischen, fahrzeugähnlichen Geräten, kurz E-FäGs. Ziel dieser Studie ist zu untersuchen, welche Anforderungen E-Trottinette an den zukünftigen Verkehrsraum stellen. Die schweizweite Umfrage mit insgesamt rund 1800 Personen, davon 700 regelmässige E-Trottinette-Nutzer:innen, verdeutlicht Unterschiede in der Nutzung von privaten und geteilten E-Trottinetten: Private E-Trottinette werden im Vergleich zu geteilten häufiger tagsüber und im Schnitt doppelt so lange, nämlich 17 Minuten pro Fahrt, verwendet. Zudem wurde auch deutlich, dass Trottoirs oft bevorzugte Verkehrsflächen sind, was einem Regelverstoss entspricht. Die anwesenden Verkehrsinstruktor:innen bestätigten diese Erfahrung aus der Praxis und verdeutlichten die Herausforderung, minderjährige Jugendliche und ihre Eltern von der gesetzeswidrigen Benützung von E-Trottinetten im öffentlichen Raum abzuhalten.
 
Mikromobilität wird auch Thema sein des nächsten Mobilservice Webinars, das am 13. Juni 2023 stattfindet. Unter anderem wird eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen präsentiert, die der Frage nachgegangen ist, wie sich Mikromobilitätsfahrzeuge wie das Velo, E-Bike und E-Trottinette besser ins Mobilitätssystem der Stadt St. Gallen integrieren lassen.

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