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Mit dem Velo zur Schule

Erstellt am 07.09.2007
Aktualisiert am 12.09.2007

Profil & Eckdaten

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Jährliche Betriebskosten

  • gering (bis Fr. 5'000.-)
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • gering (bis Fr. 5'000.-)
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)

Investitionskosten

  • hoch (ab Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • hoch (ab Fr. 50'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Gute Veloverbindungen werden von Menschen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen geschätzt. Sich sportlich betätigen, an der frischen Luft sein und unabhängig vom Strassenverkehr sowie Fahrplänen des öV mobil sein, ist ein unterstützungswürdiges Anliegen. Dabei spielt der Schulweg eine wesentliche Rolle. Er sollte aus Gründen der Verkehrssicherheit wo immer möglich abseits der stark belasteten Strassen geplant und realisiert werden. Mangelnde Verkehrssicherheit ist oftmals der Grund, warum Eltern Ihre Kinder nicht mit dem Velo zur Schule fahren lassen.  

Beispiele im Kanton Solothurn:

Fussgänger- und Velobrücke Schützenmatt

Die Regionalplanungsgruppe Solothurn und Umgebung erarbeitete Ende der 70er Jahre ein regionales Konzept für den Veloverkehr und zeigte auf, dass ein starker Veloverkehr zwischen dem Wasseramt und der Stadt Solothurn herrscht. Dieser fuhr hauptsächlich über die stark belastete und damit gefährliche Verkehrsachse Luzernstrasse - Bahnhofplatz - Rötibrücke. Daraus ergab sich die Forderung nach einer neuen Veloverbindung über die Aare im Bereich Schützenmatt.
Die Brücke zeichnet sich durch die individuelle Gestaltung der Brückenköpfe sowie der Geländer- und Beleuchtungselemente aus. Besondere Beachtung wurde auf die Anpassung an die Umgebung und vorhandenen Aareuferwege gelegt.
Die Baukosten der Brücke betrugen rund 2.25 Mio. Franken. Da es sich bei diesem Bauwerk um eine Anlage von regionaler Bedeutung handelte, übernahm der Kanton den höchstmöglichen Anteilt von 70%. Die restlichen 30% wurden auf 9 Gemeinden im Umkreis verteilt.
Als neue, weitgehend von bestehenden Autostrassen unabhängige Veloverbindung wurde die Route über Aarmattplatz Zuchwil - Firma Sulzer - Aareübergang - Schützenmatt - Sternengasse - Lehrerseminar und Kantonsschule festgelegt. Mit dieser Linienführung konnte zudem das Wasseramt an bestehende Velorouten in Solothurn angeschlossen werden.

Fussgänger- und Velobrücke West (Aaresteg)

Das Projekt „Entlastung West“ in Solothurn sah im Westen der Altstadt eine neue Aarequerung vor. Diese Brücke war anfangs als normale Autobrücke mit separaten Velospuren und einem Trottoir geplant. Im Laufe der Projektentwicklung kam die Idee auf, den Langsamverkehr auf einer separaten Brücke zu führen. Die Gründe dafür waren folgende:

  • Wegen des Autobahnanschlusses hätten der Langsamverkehr auf beiden Seiten der Brücke einen relativ grossen Höhenunterschied überwinden müssen, um anschliessend wieder hinunter zu fahren oder zu steigen.
  • Die Autobrücke lag nicht auf der Wunschlinie des Langsamverkehrs und hätte z.B. für Schüler vom Obach-Quartier zum Schulhaus Vorstadt einen grossen Umweg bedingt.
  • Wegen der erwarteten hohen Verkehrsbelastung wären zu Fuss Gehende und Velofahrende einem hohen Lärmpegel ausgesetzt gewesen.

Alle diese Gründe führten dazu, dass trotz der zu erwartenden Mehrkosten von rund 1 Mio. Franken zwei Brücken projektiert wurden. Der Aaresteg West ist in das Verkehrskonzept Langsamverkehr der Stadt Solothurn eingebunden. Die neue Fussgänger- und Velobrücke schafft eine schnelle Verbindung vom Bucheggberg zum Schwimmbad und zur Solothurner Innenstadt. Auf dem Aaresteg, der Fussgänger- und Velobrücke, ist eine Nutzung durch den nichtmotorisierten Individual­verkehr vorgesehen. Damit die Brücke auch von Behinderten ohne unzumutbare Einschränkungen benutzt werden kann, sind die Steigungen der Brücke sowie der Süd- und Nordrampen mit maximal 6% möglichst gering gehalten. Die Fahrbahnbreite beträgt 5.0m. Die Nutzung der bestehenden Uferwege bleibt auch nach dem Bau des Aaresteges uneingeschränkt erhalten.  

Veloverbindung Derendingen – Oberstufenzentrum Subingen

  Das im Bau befindliche Oberstufenzentrum für das äussere Wasseramt, das OZ 13 soll im Herbst 2007 eröffnet werden. Es wird die Schulwege vieler Schüler ändern. Obwohl entlang der Kantonsstrassen vielerorts bereits Velomassnahmen realisiert wurden - meist Velostreifen, aber auch separate Velowege parallel der Strasse - sind verschiedene Verbindungen auf stark belasteten Strassen nicht ideal. In diesem Zusammenhang soll die Möglichkeit einer neuen Verbindung Subingen – Derendingen entlang des Bahntrassees untersucht werden.   Das östlichste Teilstück existiert bereits und liefert Randbedingungen bezüglich Ausbaustandard und Normalprofil (siehe umseitige Abbildung). Die Einführung in die Horriwilstrasse bzw. über den Knotenbereich direkt in die Industriestrasse wird unter Beachtung der Verkehrssicherheit und Attraktivität geplant (ausgefüllter, oranger Kreis). Westlich davon stellt sich die Frage der Linienführung. Über die bestehende Industriestrasse sind Konflikte mit zunehmendem Güterverkehr zu erwarten. Als Alternative bietet sich der Bereich zwischen Industriestrasse und SBB-Gleis an. Das Wissensteinfeld östlich der Autobahn gehört zur Gemeinde Derendingen und soll voraussichtlich als Gewerbegebiet eingezont und von Derendingen her erschlossen werden. Die in diesem Zusammenhang geplante neue Brücke soll in Zukunft auch dem Langsamverkehr dienen. Bis es aber so weit ist, werden provisorische Lösungen unter Mitbenutzung der Eisenbahnbrücke untersucht.

Beschreibung

Hintergrund

Das Velonetz im Kanton Solothurn wurde und wird kontinuierlich mit ausgewählten Projekten verbessert. Dabei sind die Anliegen der Schüler nach sicheren und kurzen Veloverbindungen prioritär und können noch mehr Schüler zum Fahrradfahren bewegen.   Bereits 1986 wurde die Fussgänger- und Velobrücke Schützenmatt realisiert. Diese stellt eine direkte Verbindung zwischen der nördlichen Aareseite (z.B. Bezirksschule Schützenmatt, Kantonsschule) und dem Wasseramt her. Gegenwärtig im Bau ist im Rahmen des Projektes "Entlastung West" in Solothurn die separate Fussgänger- und Velobrücke West, die insbesondere für nördlich der Aare wohnende Schüler des Schulhauses Vorstadt den Zugang wesentlich verbessert. Für das geplante Oberstufenzentrum in Subingen soll eine neue Veloverbindung von Derendingen nach Subingen erstellt werden, die zurzeit noch geplant wird.

Erfahrungen

Ende Mai 1986 wurde die Fussgänger- und Velobrücke Schützenmatt für den Langsamverkehr freigegeben. Die Brückenanlage bewährte sich von Beginn an. Bei einer Verkehrszählung vom Dienstag, den 2. September 1986 wurden 2’077 Velofahrende und 324 Fussgänger registriert. Im Jahre 2000 wurden an einem Stichtag 3’340 Velofahrende, im Jahre 2005 2'470 Velofahrende gezählt. Diese Zahlen können aufgrund der fehlenden Bezugsdaten (Monat, Wochentag, Wetter etc.) nicht gewertet werden. Eine Entlastung der Kantonsstrasse ist eindeutig festzustellen.

Wirkung

Umwelt und Energie

Die Reduktion von Fahrten mit dem Auto verringert die Umweltbelastung. Beim Velofahren wird ein direkter Beitrag zur Umweltverbesserung geleistet. Mit Informationen über attraktive Velorouten können noch mehr Menschen zum Velofahren motiviert werden.

Gesellschaft

Eltern bringen ihr Schulkind aufgrund der mangelnden Verkehrssicherheit täglich mit dem Auto zur Schule. Dies führt zu einer Zunahme des Verkehrs, wodurch die Strassen noch gefährlicher werden und noch mehr Eltern ihre Kinder zur Schule bringen. Es ist enorm wichtig, diesen Teufelkreis aufzuhalten und die Schüler zum Velofahren zu motivieren. Damit wird eine Verbesserung der Lebensqualität in den Gemeinden erzielt.

Wirtschaft

Kosten entstehen für die Planung und Realisierung von neuen Veloverbindungen. Wirtschaftlich gesehen ist durch jede verbesserte Veloverbindung ein Imagegewinn für das Velo zu erwarten. Einsparungen im Energie-, Boden- und Ressourcenverbrauch sind vorhanden, können jedoch in diesem Praxisbeispiel nicht beziffert werden.

Werkzeuge

Vorgehen

Zu Beginn ist das vorhandene Velonetz in Verbindung mit den vorhandenen Schulen (oder anderen wichtigen Zielen) zu analysieren und auf Schwachstellen zu untersuchen. Es ist dann die Aufgabe der Gemeinden und des Kantons, gemeinsam Schwachstellen zu beseitigen, festgestellte Lücken zu schliessen und fehlende Veloverbindungen zu realisieren.

Finanzierung

Im Kanton Solothurn wird zurzeit diskutiert, wie die Finanzierung von Veloverbindungen parallel zu Kantonsstrassen, aber in grösserer Entfernung dazu (siehe Beispiel Derendingen - Subingen) zukünftig erfolgen soll. Die Koordination muss auf regionaler Ebene erfolgen, wofür sich meist die Organe und Organisationen der Regionalplanung anbieten. Im Rahmen des Agglomerationsprogramms Solothurn verspricht sich der Kanton auch wesentliche Finanzbeiträge des Bundes für die Realisierung wichtiger Infrastrukturmassnahmen im Bereich Langsamverkehr.

Marketing

Gute Veloverbindungen und ein lückenloses Velonetz wecken das Interesse aller Bevölkerungs­gruppen. Mit gezielt eingesetzten Kampagnen muss die Bevölkerung auf das vorhandene Velonetz und die durchgeführten Realisierungen aufmerksam gemacht werden. Eine gute Veloverbindung wird nur genutzt, wenn sie bekannt ist. Es müssen sinnvolle sowie leicht verständliche Wegweisungen vorhanden und ausreichend Informationstafeln aufgestellt sein.

Weitere Infos

Weiterführende Links:  

  Kontaktadressen und Bezugsquellen:

Kanton Solothurn
Amt für Verkehr und Tiefbau
Rötihof, Werkhofstrasse 65
4509 Solothurn
Telefon: 032 627 26 32
E-Mail:

  Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice PRAXIS Ihres Kantons um Rat.   Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis-Beispiels:

Kanton Solothurn
Amt für Verkehr und Tiefbau
Kurt Erni, Leiter Grundlagen Planung
Rötihof, Werhofstrasse 65
4509 Solothurn
Telefon: 032 627 26 51
E-Mail:

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