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ETH-Studie zur Klimabilanz von Mikromobilität löst kontroverse Debatte aus

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Erstellt am 01.02.2022

Ob E-Scooter dem Klima nützen oder schaden, hängt von der Art der Nutzung ab. (Foto: Unsplash) Ob E-Scooter dem Klima nützen oder schaden, hängt von der Art der Nutzung ab. (Foto: Unsplash)

Was bringt geteilte Mikromobilität dem Klima? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine kürzlich publizierte Studie des Instituts für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) der ETH Zürich. Mit 540 Studienteilnehmenden untersuchten die Forschenden am Beispiel der Stadt Zürich, wie E-Scooter und E-Bikes zur Reduktion des städtischen CO2-Ausstosses beitragen. Dabei betrachteten sie nicht nur die CO2-Emissionen entlang des Lebenszyklus, sondern berücksichtigten auch die Substitutionsmuster in der Nutzungsphase. Die Studie kommt zum Schluss, dass geteilte E-Bikes und E-Trottis zu 82% den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr ersetzen. Die Lebensdauer der geteilten Fahrzeuge ist gering und der Betrieb, welcher das Einsammeln, Wiederaufladen und Umparkieren umfasst, energieintensiv. Deshalb schaden geteilte E-Trottis und E-Bikes dem Klima mehr, als sie nützen, so das Fazit der ETH-Studie. E-Scooter und E-Bikes im Privatbesitz hingegen, welche in der Studie ebenfalls untersucht wurden, substituierten in 37% der Fälle eine Autofahrt und führten demnach zu einer CO2 Reduktion.

Die Studie löste eine kontroverse Debatte aus. So seien die Resultate zum Beispiel nur bedingt auf andere Städte und Regionen übertragbar, in denen der ÖV weniger stark ausgebaut ist als in Zürich. Ausserdem könne Sharing Verhaltensänderungen anregen und längerfristig zu Besitz führen.

Auch die Swiss Alliance for Collaborative Mobility, kurz CHACOMO, kommentierte die Resultate der ETH-Studie kritisch. CHACOMO ist der neue Branchenverband für geteilte Mobilität, der im Dezember 2021 auf Initiative der Mobilitätsakademie des TCS gegründet wurde und aktuell 14 Anbieter von Shared-Mobility-Diensten als Mitglieder zählt. CHACOMO hat zum Ziel, das Teilen von Fahrzeugen, Fahrten und Infrastrukturen als zentralen Baustein einer zukunftsfähigen Schweizer Gesamtmobilität zu etablieren. Bezüglich der ETH-Studie gibt CHACOMO unter anderem zu Bedenken, dass Sharing-Anbieter ambitionierte Klimaziele verfolgten und bereits Verbesserungen bei der Umweltbilanz realisiert hätten, die in der erwähnten Studie noch nicht berücksichtigt wurden.

Auch die Verkehrsforschenden der ETH sehen Potenziale, dass geteilte Mikromobilität zu Klimaschutz beitragen kann. «Ob sich das Potenzial umsetzen lässt, hängt davon ab, wie wir Mikromobilität in Zukunft nutzen», resümiert Hauptautor Daniel Reck.

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