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Das Potential der Sharing Mobilität: Das Beispiel der Region Lyon

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Erstellt am 04.05.2020

Simulierungen zum Ersatz des Privatautos durch geteilte Fahrzeuge (Grafik: ITF) Simulierungen zum Ersatz des Privatautos durch geteilte Fahrzeuge (Grafik: ITF)

Die Nutzung von Sharing-Angeboten anstelle von Privatfahrzeugen kann nicht nur Staus und CO2-Emissionen reduzieren , sondern schafft auch Platz im öffentlichen Raum, da weniger Parkplätze nötig sind.

Das International Transport Forum (ITF) erforscht Sharing Mobilität in verschiedenen Städten. Nach Lissabon, Helsinki, Auckland und Dublin publizierte das ITF eine neue Studie über den Grossraum Lyon. Darin beschreiben die Autor*innen fünf Szenarien mit verschiedenen Stufen der Reduktion von Auto- und Busreisen. Im Jahr 2015 wurden 42 % der Wege mit dem Auto, 38 % zu Fuss, 18 % mit öffentlichen Verkehrsmittel (5.9 % davon mit dem Bus) und 2 % mit dem Velo zurückgelegt. Je nach Szenario werden Bus- und Autofahrten ganz oder teilweise durch Taxi-Busse, geteilte Taxis und Carpooling-Fahrten ersetzt, wobei diese Sharing-Angebote als Zubringer auf öffentliche Massenverkehrsmittel wie U-Bahn, Tram oder Zug fungieren.

Es ist die erste Studie des ITF, die auch Carpooling in simulierte Szenarien integriert. Werden Bus- und Autofahrten komplett durch Taxi-Busse, geteilte Taxis und Carpooling-Fahrten ersetzt, sind nur 13 % der heutigen Fahrzeuge nötig. Wird die Option Carpooling nicht miteinbezogen, sind es sogar nur 5 %.

Beim Szenario, das auch Carpooling einschliesst, würden die Fahrzeugkilometer um 54 % , die CO2-Emissionen um 51 % und die Staus um 47 % reduziert. Dieses Reduktionspotential ist viel höher als in Helsinki (-23 % Fz-km und -28 % CO2), aber bezüglich CO2-Emissionen niedriger als in Lissabon (-48% Pkm und -62% CO2). In allen drei Städten konnte ein Potential zur Reduktion von Stau und CO2 festgestellt werden. Der Vergleich zeigt jedoch, dass Faktoren wie die Bevölkerungsdichte, die Qualität des öffentlichen Verkehrs, der Modal Split oder das Alter der Fahrzeug einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wie gross dieses Potential ist.

Die Studie zeigt auch auf, was es für die Weiterentwicklung der Shared Mobility braucht: Pilotprojekte, Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit, ein ganzheitlicher Ansatz für Shared-Mobility-Angebote und Busnetze, Anpassungen bei Verkehrsschnittstellen und -kapazitäten oder gesetzliche Rahmenbedingungen, die dem kollektiven Interesse dienen. Schliesslich plädieren die Autor*innen der Studie dafür, auch die Auswirkungen auf andere Bereiche wie z.B. Raumnutzung oder auf das Immobilienwesen zu untersuchen.

Im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie gewinnt das aktive Unterwegssein an Bedeutung. Daher wäre es interessant, dies in die Szenarien zu integrieren, insbesondere das Velo, das 2015 nur 2 % der Fahrten in Lyon ausmachte.

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