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Alles in Betrieb: Mobilitätsangebote für autoarme Siedlungen erfolgreich umsetzen und pflegen

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Erstellt am 06.12.2023

Velos wo immer es Platz gibt: Auch die autoarme Siedlung Huebergasse in Bern arbeitet an Optimierungen im Betrieb (Foto: Mobilservice) Velos wo immer es Platz gibt: Auch die autoarme Siedlung Huebergasse in Bern arbeitet an Optimierungen im Betrieb (Foto: Mobilservice)

Am 24. Oktober 2023 lud der VCS zum Fachseminar der Plattform autoarmes/autofreies Wohnen in die Berner Genossenschaftssiedlung "Huebergasse". Der diesjährige Anlass stand unter dem Titel "Angebote für ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement in Siedlungen". VCS Projektleiter Yves Chatton eröffnete den Nachmittag mit der These, dass autofrei vielleicht aktueller sei denn je, nicht nur in der Kernstadt, sondern auch im ‘Storf’. Mit der Wortschöpfung aus ‘Stadt’ und ‘Dorf’ verortet er autofreies Wohnen somit auch in Agglomerationsräumen, wo das Auto oft unhinterfragt als unverzichtbar gilt. Samuel Bernhard, Projektleiter der Plattform autoarmes/autofreies Wohnen, knüpfte in seinem Referat an diese These an und unterstrich, dass gerade in Bestandsliegenschaften eine konsequente Bedürfniserhebung bei den Mieter:innen zu griffigen Mobilitätsmassnahmen führe.

Alan Wakefield berichtete von der Siedlung Westfeld in Basel, die mit einer Mischnutzung und differenzierten Aussenräumen kurze Wege fördert. Als herausfordernd erwies sich die Suche nach einem passenden Detailhändler, der sich auf eine reduzierte Anzahl Kund:innenparkplätze einlassen wollte. In der Züricher Genossenschaftssiedlung Kalkbreite hingegen "geschäften" Gewerbemietende gleichermassen autoarm, sodass die Parkplätze, die aufgrund Vorgaben der Stadt extern zugemietet werden mussten, zu wenig genutzt und somit zur finanziellen Bürde wurden. Magdalena Balogh erläuterte, wie Mobility in verschiedenen Ausgangslagen ein passendes Angebot für Wohnsiedlungen offerieren kann und Christoph Zurflüh von Trafiko präsentierte das Angebot Trafikpoint. Mieter:innen haben über eine zentrale App Zugang zu verschiedenen Sharing-Angeboten, die der siedlungseigenen Mobilitätsstation praktisch vor der Haustür zur Verfügung stehen. Auch allfällige Anreize oder Mobilitätsguthaben können digital über die App ausgestellt werden. Die Erfahrungen in der Luzerner Siedlung Weinbergli zeigen, dass rund ein Fünftel der Bewohner:innen das Angebot nutzt.

Zum Abschluss konnten die Teilnehmenden die Siedlung Huebergasse besichtigen. Das Berner Pilotprojekt für "Niedrig-Standard-Wohnraum" suchte auch in Sachen Bewohner:innenmobilität eine bedürfnisgerechte Lösung. Heute zeigt sich, dass vor allem Abstellflächen für Velos und Kinderanhänger drinnen und draussen Mangelware sind, während die Tiefgarage nach wie vor freie Plätze hat. Die einleitende Forderung nach neu gedachten Mobilitätskonzepten erhält so ein Gesicht: Während sich auf der anliegenden Quartierstrasse Autos im Feierabendverkehr drängen, schnappen sich die Bewohner:innen der Huebergasse die letzten Veloabstellplätze. Wie verschiedene Referent:innen betonten, zeigt sich auch hier: Angebote autoarmer Nutzungen brauchen Kümmerer:innen, die laufend Optimierungen vornehmen.

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