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Mobilität als Unterrichtsthema an Schulen (mit Kurzbeispiel)

Erstellt am 31.03.2009
Aktualisiert am 31.01.2022

Clever mobil sein – Mobilität als Unterrichtsthema an Schulen Clever mobil sein – Mobilität als Unterrichtsthema an Schulen

Die Mobilitätsgewohnheiten haben sich gewandelt. Auch der Schulweg unserer Kinder und Jugendlichen hat sich verändert. Immer häufiger werden Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren oder sie benutzen den öffentlichen Verkehr. Abnehmend ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler, welche mit dem Fahrrad oder zu Fuss in die Schule kommen. Bewegungsmangel und Übergewicht sind mittlerweile Themen im Schulalltag, die nicht mehr vernachlässigt werden dürfen. Gleichzeitig muss in einem grösseren Zusammenhang unser Verkehrsverhalten und dessen Einfluss auf die Umwelt beachtet werden. Die Schülerinnen und Schüler sind die mobilen Menschen von Morgen. Damit diese künftigen Erwachsenen dereinst eine bewusste Verkehrsmittelwahl werden treffen können, ist es sinnvoll, dass die Mobilitätsfragen im Schulunterricht ausführlich behandelt werden.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Gemeinden
  • Fuss
  • Velo
  • Freizeit
  • ÖV

Investitionskosten

  • gering (bis Fr. 10'000.-)
0 10'000 50'000
  • gering (bis Fr. 10'000.-)

Jährliche Betriebskosten

  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Verschiedene Kantone und Städte bieten deshalb Angebote zur „Mobilität im Schulunterricht“ an. Ziel ist eine bessere Verankerung des Themas Mobilität in der Schule und eine erhöhte Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen zu den sich stellenden Mobilitätsfragen.

Beispiel Kanton Solothurn

Seit 2008 realisiert „so!mobil – das Aktionsprogramm zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität im Kanton Solothurn" unter anderem Massnahmen im Bereich  „Mobilität in Schulen“. Es wurde eine Bestandesaufnahme von Lehrmitteln und Angeboten vorgenommen und Empfehlungen für das weitere Vorgehen formuliert. Seither stehen für Lehrpersonen und Schulen diverse Angebote  zum Thema Mobilitätsbildung bereit. Darunter das Unterrichtsmittel „clevermobil“, das animierte Lektionen für verschiedenen Klassenstufen beinhaltet.

Beispiel Stadt Zürich

Die Stadt Zürich stellt für Klassen der Mittel- und Oberstufe mit dem Programm „Mobilität erleben“ verschiedene Module bereit. Der Fokus liegt auf der erlebnisorientierten Vermittlung von Mobilitätsoptionen und -themen. Die Stadt Zürich arbeitet dazu mit diversen Partnern und Anbietern zusammen. Sie übernimmt die Organisation und Finanzierung der Durchführung.

Zudem bietet die Stadt Zürich ihren Schulen das Unterrichtsmittel „clevermobil“ (animierte Einstiegslektion und Mobilitätswerkstatt) kostenlos an.

Beispiel Kanton Aargau

Von 2008 bis 2018 bot aargaumobil, die Mobilitätsplattform des Kantons Aargau, Schulen im Kanton Aargau das Paket „Schule Mobil“ zur Behandlung des Themas Mobilität in Schulklassen an. "Schule Mobil" setzte sich aus verschiedenen Einzelmodulen (Verhaltensgurus, Planercracks, Werbefreaks, Orientierungsstars, Kartenchampions) zusammen, die je nach Wünschen der Lehrerschaft als Tages- bzw. Halbtageskurse oder auch kombiniert als Projektwoche durchgeführt werden konnten. Die Module waren sehr praxisnah und erlebnisorientiert gestaltet und wurden direkt von Fachleuten von aargaumobil in den Schulklassen durchgeführt.

Weitere Kantone sind im Bereich Mobilitätsbildung tätig. Der Kanton Bern beispielsweise hat die Entwicklung des Unterrichtsmittels "clevermobil" unterstützt und prüft auch die Bereitstellung eines entsprechenden Angebots für die Schulen.

Beschreibung

Mobilitätsbildung und Bewegungsförderung: Mobilität ist ein wichtiges Thema in der Schule Mobilitätsbildung und Bewegungsförderung: Mobilität ist ein wichtiges Thema in der Schule

Hintergrund

Mit der zunehmenden Mobilität im Verlauf des 20. Jahrhunderts haben sich auch die Zielsetzungen der Verkehrs- und Mobilitätserziehung gewandelt: Von einer normativen Sicherheitserziehung zu einer um die Aspekte der Gesundheits- und Umwelterziehung erweiterten Mobilitätsbildung.

Es gibt schweizweit kein verbindliches Lehrmittel zur Mobilitätsbildung aber zahlreiche Unterrichtsmaterialien. Die neueren Lehrmittel unterstützen in der Regel stärker die Handlungsorientierung, die eigene Auseinandersetzung und Meinungsbildung der Schülerinnen und Schüler. Insbesondere in der Sekunddarstufe ergeben sich vielfältige Bezüge zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zahreiche Handlungsmöglichkeiten.

Verschiedene Studien und Projekte weisen auf einen Zusammenhang hin zwischen Strassenverkehr und „Verhäuslichung“ der Kinder. Die zunehmende Motorisierung in Dörfern und Städten bildet dabei das Hauptproblem. Massnahmen zur Mobilitätsbildung sind daher immer im grösseren Kontext des Mobilitätsmanagements der Gemeinden und Regionen zu sehen.

Kanton Solothurn

Seit 2008 wurden unter anderem folgende Projekte realisiert:

  • Durchführung einer Bestandesaufnahme von Lehrmitteln und Angeboten im deutschsprachigen Raum und eine Formulierung möglicher Massnahmen zur Weiterarbeit. Seither stehen für Lehrpersonen und Schulen diverse Angebote zum Thema Mobilitätsbildung bereit. Darunter Lehrmittel für Primar- und Sekundarstufe sowie ausgewählte Kampagnen und Projekte. Um Mobilitätsbildung längerfristig in den Schulen zu verankern, braucht es attraktive, stufengerechte Angebote, einen Angebots-Mix sowie eine aktive Bewerbung. Wünschenswert wäre auch eine Verankerung des Themas im Lehrplan sowie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen.
  • Testlektionen „clevermobil“: Mit sieben Klassen aus den Solothurner Energiestädten Grenchen Olten und Zuchwil wurden animierte Testlektionen „clevermobil“ durchgeführt und ausgewertet. Seither wird das Angebot für alle Schulen im Kanton Solothurn kostenlos angeboten.
  • Der Kurs „clevermobil!- Ganzheitliche Mobilitätsbildung“ war im Weiterbildungsprogramm der ehemaligen Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) für Lehrpersonen ausgeschrieben.
  • Der Flyer "Mobilitätsbildung" wird regelmässig allen Schulklassen ab der Mittelstufe im Kanton Solothurn abgegeben.

Stadt Zürich

Das Angebot „Mobilität erleben“ umfasst folgende Elemente, die auch zu Projektwochen kombiniert werden können. Die Projektwochen umfassen zudem eine Einführungslektion und einen Abschlussnachmittag:

  • Projekttage und -halbtage:
    Schülerinnen und Schüler setzten sich interaktiv mit verschiedenen Themen der Mobilität auseinander. Sie lernen Hintergründe kennen (z.B. Verhaltensguru), übertragen Themen in ihre Lebenswelt (z.B. Quartierdetektiv) und erproben verschiedene Verkehrsmittel (z.B. Stadt-OL).
  • Ausserschulische Lernorte:
    Bei diesen erlebnisorientierten Angeboten ausserhalb des Klassenzimmers erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblick in verschiedene Themen der Mobilität (z.B. Velokurier, Tramdepot) und machen eigene Erfahrungen (z.B. Velomechaniker, Bikepark, Mobilität und Geh- oder Sehbehinderung).
  • Unterrichtsangebot clevermobil:
    In „clevermobil start“ führt eine externe Lehrperson zwei Lektionen durch. Mit der Mobilitätswerkstatt „clevermobil go“ erhält die Lehrperson Unterrichtsmaterialien in Form von Arbeitsaufträgen für die weitere Vertiefung des Themas. Das Angebot umfasst je sechs attraktiv gestaltete Arbeitsaufträge inklusive Lösungen zu den drei Themen Verhalten, Umwelt sowie Sicherheit und Gesundheit.

Jährlich können mit diesen erlebnisreichen Angeboten in der Stadt Zürich zwischen 500 und 700 Kinder erreicht werden.

Angebot und Erfahrungen

Kanton Solothurn

Die Rückmeldungen der SchülerInnen und der Lehrpersonen auf die Testlektionen „clevermobil“ waren mehrheitlich positiv. Um Mobilitätsbildung längerfristig in den Schulen zu verankern, braucht es attraktive, stufengerechte Angebote, einen Angebots-Mix sowie eine aktive Bewerbung. Wünschenswert wäre auch eine Verankerung des Themas im Lehrplan sowie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen.

Stadt Zürich

Im Sommer 2006 und Winter 2007 arbeiteten etwa 150 Kinder in verschiedenen Quartieren mit externer Begleitung an lokalen Fragen der Verkehrsplanung mit und stellten ihre Anregungen den Planern vor. Anhand der Ergebnisse wurden Empfehlungen zum Einbezug der Kinder bei der Mobilitätsplanung formuliert.

Kanton Aargau

Im Herbst 2008 wurden ausgewählte Module von „Schule Mobil“ in das Angebot „Schlau underwägs“ der Stadtökologie Baden integriert und von acht Klassen der Bezirkschule benutzt. Die Durchführung ist sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei der Lehrerschaft auf grossen Anklang gestossen. Aufgrund der positiven Bilanz sowie der gesellschaftlichen und ökologischen Bedeutung des Themas hat die Stadtökologie Baden „Schlau underwägs“ auch im Jahr 2009 angeboten.

In Zusammenarbeit mit der Sektion Sport des Departements für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau wurden zudem im Jahr 2009 fünf Module von "Schule Mobil" (Verhaltensgurus, Werbefreaks, Planercracks, Orientierungsstars und Kartenchampions) allen 5. Klassen im Kanton Aargau zugänglich gemacht. Die Module wurden ab Frühjahr 2009 im Schulblatt und im virtuellen Schulbüro ausgeschrieben.

Wirkung

Umwelt und Energie

Im Rahmen der Mobilitätsbildung setzen sich die Schüler/innen kritisch mit den verschiedenen Mobilitätsformen auseinandersetzen und erkennen die Auswirkungen auf die Umwelt. Mögliche Wirkungen:

  • Wahl eines umweltfreundlicheren Verkehrsmittels für Schulweg und Freizeit
  • Zukünftig: bewusster Umgang mit der eigenen Mobilität, Sensibilisierung für kombinierte Mobilität im Alltag.

Gesellschaft

Im Rahmen der Mobilitätsbildung setzen sich die Schüler/innen kritisch mit verschiedenen Mobilitätsformen auseinander und erkennen Zusammenhänge zu den damit verbundenen Lebensstilen. Mögliche Wirkungen:

  • Zukünftig: bewusster Umgang mit der eigenen Mobilität, Sensibilisierung für kombinierte Mobilität im Alltag.

Wirtschaft

Im Rahmen der Mobilitätsbildung setzen sich die Schüler/innen kritisch mit verschiedenen Mobilitätsformen auseinander und erkennen wirtschaftliche Auswirkungen und Zusammenhänge. Mögliche Wirkungen:

  • Erkennen der verschiedenen Kosten von Mobilität (persönliche Kosten, externe Kosten)
  • Zukünftig: bewusster Umgang mit der eigenen Mobilität, Sensibilisierung für kombinierte Mobilität im Alltag.

Werkzeuge

Vorgehen

Für die Durchführung der Lektionen werden in der Regel externe Fachleute beauftragt.

Finanzierung

Die laufenden Kosten sind somit stark abhängig von der Nachfrage. Das Angebot ist in der Regel für die Lehrkräfte kostenlos.

Marketing

Die Bekanntmachung der Angebote geschieht über die verschiedenen Kommunikationsgefässe der Kantone, Städte und Schulen. Das Internet spielt dabei eine herausragende Rolle. Siehe untenstehendes Linkverzeichnis.

Weitere Informationen

Links

Kontakt

  • so!mobil, Geschäftsstelle, Werkhofstrasse 19, 4500 Solothurn,
  • clevermobil, c/o Büro für Mobilität AG, Hirschengraben 2, 3011 Bern, Tel. 031 311 93 63,
  • Stadt Zürich, Tiefbauamt, Werdmühleplatz 3, 8001 Zürich, Ruth Furrer, Tel. 044 412 27 92,
  • Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abt. Verkehr, Entfelderstrasse 22, 5001 Aarau, Karin Wasem, Tel. 062 835 33 49,

Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat.

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis Beispiels:

Kanton Solothurn
Amt für Verkehr und Tiefbau
Rötihof, Werkhofstrasse 65
CH-4509 Solothurn