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SVI-Forschung 2019 und neue Schwerpunktreihe zum Fussverkehr

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Erstellt am 18.10.2019

100 Verkehrsfachleute trafen sich an der 13. SVI-Fachtagung Forschung in Olten (Foto: SVI) 100 Verkehrsfachleute trafen sich an der 13. SVI-Fachtagung Forschung in Olten (Foto: SVI)

Die SVI führte am 5. September 2019 in Olten ihre 13. Fachtagung Forschung durch und präsentierte die (Zwischen-)Ergebnisse von sieben Forschungsarbeiten aus den verschiedensten Fachgebieten des Verkehrswesens. Am Vormittag standen die verkehrlichen Auswirkungen von zwei Zukunftstrends des Verkehrs im Fokus – der stark zunehmende Versandhandel sowie der Einsatz automatisierter Fahrzeuge.

Die Folgen des Versandhandels sind schon heute spürbar und werden sich in Zukunft noch verstärken. Einerseits gibt es zwar eine Reduktion des privaten Einkaufsverkehrs, aber im Gegenzug eine deutliche Zunahme beim Waren- und Lieferverkehr. Anderseits sind Rebound-Effekte zu beobachten, also dass zum Beispiel neue Freizeitwege das Einkaufen ersetzen. Eine abgeschlossene Forschungsarbeit ging darum der Frage nach, mit welchen Anreizen und Massnahmen eine Verkehrszunahme verhindert werden kann und welches die Wirksamkeit der verschiedenen Ansätze ist. Nicht betrachtet wurde dabei die zukünftige Automatisierung und Robotisierung des Verkehrs.

Dieser Herausforderung widmet sich eine Arbeit der ETH Zürich, die erste Abschätzungen zu den Effekten automatisierter Fahrzeuge in der Schweiz liefert. Betrachtet wurden die Kostenstrukturen, das potenzielle Nutzungsverhalten der Bevölkerung sowie eine Simulation des Verkehrssystems unter den getätigten Annahmen. Den Simulationen liegen drei Szenarien der Automatisierung zu Grunde: A) automatisierter ÖV, B) automatisierte Taxis oder C) automatisierte Privatfahrzeuge. Die Resultate zeigen drei wesentliche Effekte: Szenario C weist das höchste Substitutionspotenzial für den konventionellen MIV auf. Im Vergleich zu heute würden die Fahrzeugkilometer aber sowohl bei diesem Szenario als auch bei Szenario B deutlich zunehmen. Schliesslich gäbe es bei allen drei Szenarien induzierten Verkehr, d.h. die Anzahl zurückgelegter Personenkilometer würde steigen und der Anteil des Fuss- und Veloverkehrs leicht zurückgehen.

Am Nachmittag ging es um Zählsysteme für den Fussverkehr und Linksabbiegehilfen für Velos sowie Tempo 30 auf Hauptverkehrsstrassen. Obwohl letzteres gemäss einem Bundesgerichtsentscheid grundsätzlich möglich respektive ein generelles Ausschliessen rechtlich nicht zulässig ist, wird das Thema nach wie vor heiss diskutiert. Die Forschungsarbeit möchte die Diskussionen versachlichen und gibt auf Basis der Erfahrungen aus der Praxis und in Feldversuchen wertvolle Empfehlungen zur allfälligen Umsetzung. Fazit der Studie: Letztlich gibt es keine absoluten Einsatzgrenzen, sondern es ist jede lokale Situation im Einzelfall zu beurteilen.

Aktuell stehen mit der SVI-Herbstausschreibung wiederum vier neue Forschungsthemen zur Bearbeitung bereit. Bewerbungen von kompetenten Forschungsstellen sind bis 18. Januar 2020 einzureichen.

Neben der SVI-Forschungstagung hat sich auch die schweizweite Veranstaltungsreihe der SVI-Regionalgruppen als beliebtes Austauschgefäss etabliert. Der Schlussbericht zur letzten Reihe 2017/2018 „Mobilität in Zeiten der Dichte“ liegt nun vor und das neue Schwerpunktthema für die Reihe 2019/2020 unter dem Titel „Zukunft zu Fuss“ ist lanciert: Am 25. November 2019 findet die Startveranstaltung in Olten statt.

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