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Mikromobilität und Open Data: Vor welchen Herausforderungen stehen die Gemeinden?

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Erstellt am 04.06.2020

Eine Heatmap zeigt die Intensität der Bikesharing-Nutzung in Frankfurt am Main (Quelle: Deutsche Bahn AG) Eine Heatmap zeigt die Intensität der Bikesharing-Nutzung in Frankfurt am Main (Quelle: Deutsche Bahn AG)

Verschiedene Städte wurden von neuen Mikro-Mobilitätsangeboten wie E-Trottinette oder von Freefloating-Bikesharing-Systemen überrascht. Geodaten spielen für diese Angebote eine zentrale Rolle. So übermitteln die Fahrzeuge den Betreibern ihre Positionen und Bewegungen. Für die öffentliche Hand besteht somit eine reale Gefahr, dass die Digitalisierung der Mobilität an ihr vorbeigeht. Diese Daten können jedoch für die Stadt- und Verkehrsplanung sehr nützlich sein.

Aktuell entstehen neue Standards, die den Datenaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren der städtischen Mobilität vereinfachen sollen. Fürs Bikesharing gibt es zum Beispiel den Standard "General Bikeshare Feed Specification" (GBFS). Ein neuer und ambitionierter Standard ist die Mobilitätsdatenspezifikation MDS (Mobility Data Specification), die 2018 vom Verkehrsministerium von Los Angeles geschaffen wurde. MDS ermöglicht den Datenaustausch zwischen privaten Anbietern von Mikro-Mobilität und Behörden. Es handelt sich um einen offenen Standard, der von einer Stiftung verwaltet wird.

Verschiedene europäische Städte wie Zürich, Helsinki, Lyon oder Lissabon testen diese Technologie aktuell in Pilotversuchen. So verlangt die Stadt Brüssel von Anbietern auf Stadtgebiet, in Echtzeit Daten zur Lokalisierung der Fahrzeuge zu übermitteln. Die auf diese Weise bereit gestellten Daten erlauben den Städten, die privaten Mikromobilitätsangebote zu regulieren. Ausserdem können sie die Nutzung der Fahrspuren optimieren. Diese Informationen sind auch nützlich für die Verkehrsplanung und ergänzen Sensoren und andere Verkehrszählungen. Für die Planung von Velowegen ist es möglich, häufig zurückgelegte Strecken und beliebte Destinationen zu identifizieren.

Die Stadt kann über diesen Kanal auch den Anbietern Informationen übermitteln. So kann sie zum Beispiel verschiedene Zonen festlegen, in denen Mikromobilitäts-Angebote permanent, temporär, periodisch oder auch gar nicht zugelassen sind. Dies verhindert automatisch das Abstellen von Fahrzeugen in diesen Zonen. Umgekehrt können auch bevorzugte Zonen definiert werden.

Das Sammeln und die Nutzung von Nutzerdaten wirft auch legitime Fragen bezüglich Datenschutz auf. In einem demokratischen Kontext gehört die Entstehung offener Standards zu Forderungen bezüglich Transparenz, wie sie auch von der Open-Data-Plattform Mobilität Schweiz unterstützt wird. Seit zwei Jahren bieten die SBB ihre Fahrpläne im standardisierten GTFS-RT-Format an und auch das ASTRA stellt auf opendata.swiss Strassenverkehrsdaten zur Verfügung.

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