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Fondation des Parkings

Carouge (GE)

Erstellt am 28.11.2018
Aktualisiert am 28.02.2019

Fondation des Parkings in Genf (Foto: Fondation des Parkings) Fondation des Parkings in Genf (Foto: Fondation des Parkings)

Die Fondation des Parkings verfügt seit 2010 über einen Mobilitätsplan, der darauf abzielt, den Anteil MIV und die Nachfrage nach Parkplätzen zu reduzieren sowie die Mobilität zu optimieren. Verschiedene Massnahmen wie finanzielle Beiträge für nachhaltige Mobilitätsformen sowie die Bewirtschaftung von Parkplätzen wurden eingeführt mit dem Ziel, die Mitarbeitenden zu ermutigen, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Fuss
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • mittel (50 bis 249 MA)
0 10 50 250
  • mittel (50 bis 249 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)

Unternehmensbranche

  • Verkehr und Logistik

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die Fondation des Parkings ist eine öffentlich-rechtliche Stiftung, die 1969 vom Kanton Genf gegründet wurde. Ihre Aufgabe ist es, sowohl P+R-Parkplätze als auch Parkplätze für Anwohner oder Besucher zu fördern, zu bauen, zu verwalten und zu betreiben. Sie ist für die Kontrolle und das Abonnementmanagement verantwortlich. Ausserdem ist die Fondation des Parkings für den Betrieb sowie den Bau neuer Velostationen verantwortlich.

Standort / Rahmenbedingungen

Der Flughafen Genf liegt rund 4 km nordwestlich vom Stadtzentrum Genf in den Gemeinden Le Grand-Saconnex und Meyrin. 40% der Genfer Flughafenmitarbeiter kommen als Grenzgänger aus den französischen Nachbarregionen.   Die Fondation des Parkings liegt etwa 2 km vom Stadtzentrum von Genf entfernt in der Gemeinde Carouge. Gemäss einer Umfrage, die im Jahr 2013 im Rahmen des Mobilitätsplans durchgeführt wurde, wohnen 94% der Mitarbeitenden weniger als 40 Auto- oder Motorradminuten vom Unternehmensstandort entfernt

LV

Ein ausgeschildertes, sicheres und beleuchtetes Netz von Fuss- und Velowegen bietet einen einfachen Zugang zum Unternehmensstandort.

ÖV

Eine Tramlinie verbindet den Standort während der Stosszeiten alle 5 Minuten mit dem Stadtzentrum. Der Firmenstandort wird auch von 3 Buslinien bedient, eine davon ist grenzüberschreitend. Die Zuglinie des Léman Express endet derzeit an der Haltestelle "Lancy-Pont-Rouge". Alle Haltestellen befinden sich im Umkreis von 200 Metern.

MIV

Der Standort ist für den MIV gut erschlossen und es gibt genug Parkplätze. In den Stosszeiten, besonders am Abend, ist das Verkehrsaufkommen sehr gross, was die Fahrzeiten stark verlängert.

Ausgangslage / Motivation

Obwohl keine Probleme im Zusammenhang mit Parkplätzen auftraten, beschloss die Fondation des Parkings einen Mobilitätsplan zu erstellen mit dem Ziel

  • die Erwartungen des Kantons Genf hinsichtlich der Optimierung des Mobilitätverhaltens und der Reduktion der Schadstoffemissionen zu erfüllen.
  • zu vermeiden, dass das P+R Parkhaus Etoile aufgrund seiner strategischen Lage durch Mitarbeitende überbelegt wird.

Der Mobilitätsplan betrifft die 160 Mitarbeitenden der Fondation des Parkings.

Massnahmen

Stand: 2018

Mobilitätsmanagementsystem

Die Umsetzung des Mobilitätsplans erfolgte wie folgt:

  • Potentialanalyse (Anfang 2010)
  • Erstellung des Mobilitätsplans (Ende 2010)
  • Umsetzung der Massnahmen in mehreren Etappen zwischen Ende 2010 und Ende 2012. Jede neue Etappe wurde aufgrund der Erfahrungen aus der vorangehenden Etappe angepasst.
  • Evaluation des Mobilitätsplans im Jahr 2013

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Promotion du télétravail en accord avec le supérieur hiérarchique et selon une directive interne sur le télétravail (umgesetzte Massnahme)
  • Optimierung der Dienstfahrten der Techniker (umgesetzte Massnahme)
  • Mobilitätsbonus für Mitarbeitende, die zu Fuss oder mit dem Velo zur Arbeit kommen (umgesetzte Massnahme)
  • Zuschuss beim Kauf eines E-Bikes (umgesetzte Massnahme)
  • Bereitstellung von zwei elektrischen Leihvelos (umgesetzte Massnahme)
  • Jährlicher Zuschuss an Mitarbeitende für Unireso-Abonnements (umgesetzte Massnahme)
  • Kostenlose Nutzung des P+R-Parkplatzes (umgesetzte Massnahme)
  • Bewirtschaftung von Parkplätzen (vorher waren die Parkplätze kostenlos) (umgesetzte Massnahme)
  • Förderung von Fahrgemeinschaften (umgesetzte Massnahme)
  • Errichtung eines Mobility-Standorts auf dem Hauptparkplatz der Stiftung, 2 Mobilitykarten, die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. (umgesetzte Massnahme)
  • Prämie, wenn Mitarbeitende näher an den Arbeitsplatz ziehen (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Teilnahme an „Bike to Work“ (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen zum Mobilitätsplan auf dem Intranet, inkl. Leitfaden und Formularen für das Beantragen von finanziellen Beiträgen (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Der Anteil der Mitarbeitenden, die ihren Arbeitsweg alleine mit dem Auto zurücklegen, ging von 51% (im Jahr 2010) auf 30% (im Jahr 2013) zurück, während der Anteil jener, die zu Fuss oder mit dem Velo zur Arbeit kamen, in der gleichen Zeit von 4% auf 8% stieg. Auch der Anteil jener, die den ÖV benützen, nahm um 4% zu und betrug im Jahr 2013 22%.

Umwelt

Die Anzahl Kilometer, die Mitarbeitende mit dem Auto zurücklegen, sank zwischen 2010 und 2013 um 13%; dies trotz eines Anstiegs der durchschnittlichen Entfernung vom Wohn- zum Arbeitsort.

Finanzen

Die Kosten des Mobilitätsplans sind durch die Einnahmen der Parkplatzbewirtschaftung gedeckt. Einmal umgesetzt beansprucht der Mobilitätsplan im Durchschnitt ungefähr 5 Arbeitstage pro Monat (2 Arbeitstage pro Monat für das HR, 2 Arbeitstage für Rechnungsstellung für die benutzten Parkplätze und 1 Arbeitstag für die Buchhaltung)

Gesellschaft

Die Mitarbeitenden werden für das Thema umweltfreundliche Mobilität sensibilisiert. Der Mobilitätsplan ist im Unternehmen bekannt. Kommunikation ist wichtig, um gewisse Massnahmen zu erklären, wie zum Beispiel die Bewirtschaftung von Parkplätzen, eine Massnahme, die zum Teil auf wenig Zustimmung stiess.

Im Rahmen der Evaluation des Mobilitätsplans gaben 51% der Mitarbeitenden an, mit dem Mobilitätsplan zufrieden oder vollständig zufrieden zu sein, während 30% der Befragten nicht zufrieden oder unzufrieden sind.

Projekteffizienz

In der Umfrage, die im Rahmen der Evaluation durchgeführt wurde, gaben 25% der Mitarbeitenden an, ihre Verkehrsmittelwahl bewusster zu treffen und 39 % sagten, sie kämen weniger oft mit dem Auto zur Arbeit.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Unterstützung durch das Management der Stiftung
  • Ein klarer Mobilitätsplan
  • Kommunikation ist wichtig, um den Mitarbeitenden die Massnahmen zu erläutern
  • Der Mobilitätsplan muss die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigen. Die Massnahmen müssen zu allen Tätigkeitsfeldern der Stiftung und nicht nur zu einigen wenigen passen.

Hemmnisfaktoren

  • Starke Bindung ans Auto auf persönlicher Ebene
  • Zu grosse Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort
  • Parkgebühren, die einige Mitarbeitenden trotz des Mobilitätsplans für zu teuer halten

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel wurde in Anlehnung an die Beispiele der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008) für die Beispielsammlung auf Mobilservice aufbereitet. Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde durch die Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2018).

Weiterführende Links: