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Consitex SA

Mendrisio (TI)

Erstellt am 25.03.2019

Nachhaltigkeit und Innovation sind für Consitex SA wichtige Werte. Mit der Umsetzung des Mobilitätsplans hat man sich als Ziel gesetzt, Mobilitätslösungen für die Mitarbeitenden bei knapper Parkplatzverfügbarkeit zu finden. Consitex SA ist eines der ersten Unternehmen im Tessin, das vollständig das MobAlt-Modell und ein System von Shuttlebussen für über 500 täglich transportierte Personen umgesetzt hat. Es wurden Massnahmen wie die Parkplatzbewirtschaftung, die Förderung des öffentlichen Verkehrs, Shuttlebus- und Carpooling-Angebote sowie die Anpassung der Arbeitszeiten zu deren Förderung eingeführt.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Unternehmensbranche

  • Produktion von Waren

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Consitex SA ist ein Unternehmen mit Sitz in Stabio und Mendrisio (TI). Das Unternehmen gehört der Ermenegildo Zegna Gruppe und ist im Bereich der männlichen Luxusbekleidung tätig. In ihren Arbeitssitzen in der Agglomeration Mendrisio hat sie sowohl Produktionsstätte (Mendrisio) als auch Verwaltungsstätten (Stabio und Mendrisio). In der Region beschäftigt Consitex ca. 1'250 Personen, wovon die meisten in Mendrisio arbeiten (ca. 1'000 Mitarbeitende).

Standort / Rahmenbedingungen

Der Standort von Consitex SA in Mendrisio liegt in der Industriezone San Martino der Stadt Mendrisio, 1,5 km vom Stadtzentrum.

LV

Der Anschluss an das Velowegnetz ist diskret einzuschätzen.

ÖV

Der Bahnhof Mendrisio San Martino des Regionalzuges TILO liegt 800 m vom Standort Mendrisio. Im halbstündlichen Takt kann der Bahnhof aus Lugano, Como und Varese erreicht werden. Eine Buslinie wird ab Dezember 2019 den Firmensitz in Mendrisio mit den Bahnhöfen Mendrisio San Martino und Capolago – Riva San Vitale verbinden. Die ÖV-Verbindungen zwischen Mendrisio und einigen italienischen Regionen (Olgiatese, Valceresio) ist ungenügend. Bisher war auch die Distanz zwischen dem Unternehmensstandort und dem Bahnhof kritisch, da noch keine Busverbindung eingeführt wurde.

MIV

Der Standort von Consitex in Mendrisio liegt in der Nähe des Autobahnanschlusses Mendrisio. Parkplätze für Besucher und Mitarbeitende werden auf Basis von Eignungskriterien zugeteilt. Grundsätzlich bekommen Mitarbeitende einen Parkplatz, wenn sie mindestens zu viert das Auto teilen.

Ausgangslage / Motivation

Unterschiedliche Punkte waren entscheidend für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements bei Consitex:

  • Begrenzte Anzahl Parkplätze und Verbesserungsbedarf zu deren Verwaltung
  • Mangelnde Anzahl Parkplätze pro Kopf (weniger als 1 Parkplatz je 5 Mitarbeitende)
  • Mangelnde Verbindung mit dem ÖV für Mitarbeitende aus Italien
  • Teilnahme am Pilotprojekt MobAlt und am Programm Mobilitätsmanagement für Unternehmen von Energieschweiz

Massnahmen

Stand: 2018

Mobilitätsmanagementsystem

Seit 2012 hat Consitex ein Mobilitätsplan erarbeitet und Massnahmen dementsprechend Schritt für Schritt eingeführt.

  • Vorgehen:
    (1) Analyse Rahmenbedingungen
    (2) Mobilitätsbefragung der Mitarbeitenden
    (3) Verfügbarkeit/Qualität ÖV, Erschliessung Fuss/Velo
    (4) Erarbeitung von Pull und Push Massnahmen
    (5) Schrittweise Umsetzung
  • Betreuung, Weiterentwicklung und Controlling durch Mobilitätsbeauftragte (80%-Stelle).
  • Massnahmen wurde zu Beginn innerhalb des Unternehmens entwickelt (Carpooling und Förderung des ÖV) und später mit Unterstützung eines externen Beraters und deren Dienstleistung MobAlt für die Verwaltung von betrieblichen Shuttles.
  • Die Kommunikation ist bei Consitex durch Top-Down-Kampagnen geschehen. Dafür wurden auch externe Berater beauftragt, welcher eine Kampagne mit Broschüren, Wettbewerbe und Veranstaltungen mit Unterstützung der App MobAlt geführt haben.
  • Externer Unterhalt einer Website zum Mobilitätsmanagement (www.centralemobilita.ch) und regelmässiger Infopoint zu den Massnahmen, durch Anwesenheit beim Unternehmen, Wettbewerbe und Infobroschüren.
  • Zusammenarbeit mit der Stadt Mendrisio und dem Dipartimento del Territorio des Kantons Tessin.
  • Ziel bis 2020: Anteil der nachhaltigen Mobilität im Pendlerverkehr = 90%.

Bauliche Massnahmen

  • Neuer Velounterstand (umgesetzte Massnahme)
  • Shuttlebusse werden zur Verfügung gestellt (umgesetzte Massnahme)
  • Parkplatzreduktion und -bewirtschaftung (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • E-Bikes wurden kostenlos zur Verfügung gestellt (umgesetzte Massnahme)
  • jährlicher Mobilitätsbeitrag an Mitarbeitende für das Abo Arcobaleno (Jahresabo des Tessiner Tarifverbundes) (umgesetzte Massnahme)
  • Betriebliche Shuttlebusse mit Bedienung zur Hälfte der Betriebskosten (umgesetzte Massnahme)
  • Garantierte und kostenlose Parkplätze für Mitfahrteams ab 4 Personen (umgesetzte Massnahme)
  • Förderung der nachhaltigen Mobilität durch den Einsatz der App MobAlt für die Entdeckung von Mobilitätsalternativen auf dem Arbeitsweg (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Kommunikationskampagnen, um für das Testen von Shuttlebussen zu ermutigen (umgesetzte Massnahme)
  • Regelmässige Informationen zu den Angebotsalternativen zum Auto (via E-Mail, Infopoints, Gruppenverantwortliche, Plakate und Broschüren) (umgesetzte Massnahme)
  • Zugriff auf die App MobAlt zur Visualisierung der Mobilitätsalternativen (ÖV, P+R, Carpooling, Shuttlebus, Velo, E-Bike) (umgesetzte Massnahme)
  • Mobilitätswebsite www.centralemobilita.ch (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

  • 55% der Mitarbeitenden nutzen die Shuttlebusse
  • 20% der Mitarbeitenden fahren gemeinsam zum Arbeitsort
  • 5% der Mitarbeitenden nutzen ein ÖV-Abonnement
  • Zwischen 2015 und 2018 ist der Nutzeranteil der nachhaltigen Mobilität von 50% auf 80% gestiegen

Umwelt

Die ersten Massnahmen haben zu einer Reduktion des MIV geführt: es werden ca. 300 MIV-Fahrten weniger geschätzt.

Gesellschaft

Die eingeführten Massnahmen zur Förderung von Shuttlebussen, Carpooling und ÖV-Nutzung wurden von den Mitarbeitenden gut angenommen. Die Parkplatzbenutzung durch Mitarbeitende wurde auf weniger als 20% reduziert.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Grösseres Angebot an Verkehrsmittel auf dem Arbeitsweg (Shuttle-Busse)
  • Einführung von unterschiedlichen monetären Anreize
  • Komplementarität zwischen angebotene Massnahmen und Bedürfnis der Mitarbeitende.
  • Unterstützung durch Geschäftsleitung und externen Berater.

Hemmnisfaktoren

  • Viele Mitarbeitende wohnen in vom ÖV ungenügend bedienten Gebieten
  • Mangelnden P+R Parkplätze
  • Mangelndes ÖV-Angebot zwischen den Bahnhöfen und Firmenstandorten
  • Notwendigkeit einer hohen Anzahl Mitarbeitenden, um die Kapillarität des bestehenden Shuttle-Angebotes zu erhöhen

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel wurde in Anlehnung an die Beispiele der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008) für die Beispielsammlung auf Mobilservice aufbereitet. Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde durch die Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2019).

Weiterführende Links: