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Neue Studie über Verkehrsverdunstung

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Erstellt am 01.12.2022

Bei Verkehrseinschränkungen, wie hier bei der Tram Baustelle in Renens, ist ein Rückgang des Verkehrs zu beobachten (Foto: tramway lausannois) Bei Verkehrseinschränkungen, wie hier bei der Tram Baustelle in Renens, ist ein Rückgang des Verkehrs zu beobachten (Foto: tramway lausannois)

Verkehrsexpert:innen beobachten seit längerem, dass bei einer Verkehrseinschränkung, z. B. bei einer Baustelle in einem Tunnel, ein Teil des Verkehrs schlicht verschwindet, anstatt auf alternative Strecken auszuweichen. Bisher existierten noch keine Erklärungen für dieses Phänomen, das als "Verkehrsverdunstung" bezeichnet wird. Sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der Praxis der Verkehrsplanung stellt die Verkehrsverdunstung eine Wissenslücke dar. Pauline Hosotte hat vor Kurzem ihre Dissertation an der EPFL verteidigt und teilt Ihre Erkenntnisse zum Mobilitätsmanagement im Kontext der Überlastung der Verkehrsnetze und der zunehmenden klimatischen Herausforderungen.

Diese vierjährige Forschungsarbeit wurde durch eine Zusammenarbeit zwischen dem Ingenieur- und Beratungsbüro Transitec und dem Labor für Stadtsoziologie (LaSUR) der EPFL unter der Leitung von Prof. Vincent Kaufmann realisiert. Die Studie untersucht Verhaltensänderungen angesichts einer Vielzahl von Einschränkungen der Strassenkapazität, mit denen Mobilitätsexpert:innen täglich konfrontiert sind: die Baustellen des Glion-Tunnels, die Sperrung der Mathilde-Brücke in Rouen, der Bau der Tramlinie t1 in Renens oder die Stadtplanung in Grenoble. Die Studie identifizierte Nutzer:innenkategorien. Bei einer Einschränkung des Verkehrs gibt es unterschiedliche Verhaltensweisen: die Wahl eines alternativen Weges (räumlicher Verzug), die Verzögerung der Reise (zeitlicher Verzug) oder die Nutzung eines anderen Verkehrsmittels. Der Nutzer oder die Nutzerin kann auch entscheiden, die Fahrt nicht zu unternehmen oder sie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. In den letzten beiden Fällen verschwindet dieser Teil des Verkehrs vollständig.

Die Studie hat die Existenz dieses Verdunstungsphänomens und damit die Variabilität des Verkehrsaufkommens bestätigt. Von diesem Standpunkt aus besteht die Herausforderung darin, eine gewisse Kontrolle über dieses Phänomen zu erlangen. Dies bedeutet zum einen, dass Projekte durch gezielte Kommunikation begleitet werden, und zum anderen, dass Anreize geschaffen werden können, diese neuen Verhaltensweisen nach dem Ende der Einschränkung beizubehalten. In diesem Falle kann der Rückgang des Verkehrs zum Ziel werden. Um dies zu erreichen, darf sich die Analyse nicht auf die Verkehrsströme beschränken, sondern muss die Verhaltenslogik der Individuen genauer verstehen. Transitec wird 2023 eine Publikation zu den fachlichen Anwendungen herausgeben, um diese neuen Möglichkeiten des Verkehrsmanagements für die aktuelle und zukünftige Mobilität zu nutzen.

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