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Bei der Mobilitätsentwicklung im Stich gelassen? Eine Debatte in der Romandie

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Erstellt am 02.04.2024

Podium anlässlich des ersten Mobilitätstreffens der Romandie (Foto: le Temps) Podium anlässlich des ersten Mobilitätstreffens der Romandie (Foto: le Temps)

Die erste Ausgabe des von der Zeitung Le Temps organisierten Mobilitätstreffen der Romandie fand am 19. März 2024 in Lausanne statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Die Vergessenen der Mobilität" und bot Referate und Diskussionen zu den drei Themenbereichen Mobilitätsprojekte in der Westschweiz, Mobilität von Grenzgänger:innen und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs durch Menschen mit Behinderungen.

Laut einer Studie des Forschungsbüros 6t ist die Bevölkerung der Westschweiz nicht so schlecht erschlossen, wie es die Westschweizer Medien suggerieren. Tatsächlich haben 45% der Bevölkerung in der Romandie eine gute oder sehr gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Laut Pierre-André Meyrat, dem ehemaligen stellvertretenden Direktor des BAV, waren die Kantone Genf und Waadt jedoch beim Ausbau ihrer Bahninfrastruktur im Rahmen des Projekts Bahn 2000 nicht genug aktiv. Dies schlägt sich nun in Verzögerungen bei der Entwicklung des Netzes in diesem Teil der Westschweiz nieder. Es gilt nun, diese Verzögerungen aufzuholen, was jedoch Jahre dauern wird. Für Nuria Gorrite, Verkehrsministerin des Kantons Waadt, verfolgt die kantonale Eisenbahnstrategie 2050 das Ziel, ein leistungsfähiges System auf dem Gebiet des Kantons Waadt zu entwickeln, um die Verlagerung auf andere Verkehrsträger zu fördern. Der Ausbau des Bahnhofs Lausanne und die Verdoppelung der Strecke zwischen Lausanne und Genf sind zwei unverzichtbare Entwicklungen, um die wachsende Zahl von Fahrgästen zu befördern.

David Fattebert, SBB-Regionaldirektor für die Westschweiz, und Peter Goetschi, Zentralpräsident des TCS, diskutierten über den Gegensatz zwischen Schiene und Strasse. Sie waren sich einig, dass die eine nicht die gesamte Kapazität der anderen aufnehmen kann und dass beide Infrastrukturen für die Bevölkerung zuverlässig sein müssen. David Fattebert bedauerte, dass es auf Bundesebene an einer Gesamtvision fehle. Seiner Ansicht nach müsste es ein Bundesamt für Mobilität geben. Ausserdem müsse der Ausbau der Schieneninfrastruktur ehrgeiziger sein, um eine Überlastung unmittelbar nach der Inbetriebnahme zu vermeiden.

Schliesslich erfüllen heute zu wenige Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs das Behindertengleichstellungsgesetz. Der Journalist Malick Reinhard bedauert, dass die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen nicht auf der Prioritätenliste steht, da der öffentliche Verkehr für diese Menschen ein Motor für die Inklusion ist. Die Lausanner Verkehrsbetriebe haben sich für einen inklusiven Ansatz entschieden, indem sie sich beim Bau von Infrastrukturen direkt mit den betroffenen Verbänden austauschen, um ihre Bedürfnisse zu erfahren.

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