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Services Industriels de Genève SIG

Le Lignon (GE) (GE)

Erstellt am 05.02.2018

Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge am Sitz der SIG in Le Lignon. (Foto: SIG) Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge am Sitz der SIG in Le Lignon. (Foto: SIG)

Die Industriellen Betriebe von Genf (SIG) sind ein selbständiges, öffentlich-rechtliches Unternehmen mit 1'700 Mitarbeitenden und 150 verschiedenen Berufe. 2006 begannen sie aus eigenem Antrieb, ihre Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit Mobilität zu reduzieren. Es wurde ein Mobilitätsplan entwickelt, der sowohl Lösungen für Dienstreisen als auch die Arbeitswege der Mitarbeitenden umfasst.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration

Unternehmensbranche

  • Energieversorgung

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)
  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die Industriellen Betriebe Genf (SIG) sind ein selbständiges öffentlich-rechtliches Unternehmen Sie liefern der Bevölkerung und den Unternehmen von Genf Wasser, Gas, Strom und Wärmeenergie und sind verantwortlich für die Verwertung von Abfällen, die Abwasserklärung sowie die Bereitstellung eines Glasfasernetzes. Für diese Aktivitäten verfügen die SIG über eine Flotte von ungefähr 450 Fahrzeugen. 220 davon sind schwere Fahrzeuge, 230 sind leichte Fahrzeuge (< 2.5 Tonnen) sind.

Standort / Rahmenbedingungen

Der technisch-administrative Standort befindet sich in Le Lignon, in der Gemeinde Vernier, ca. 3 km westlich von Genf. Die Anlagen für den Netzbetrieb, die Abfallverwertung sowie für die Stromerzeugung sind über den ganzen Kanton Genf verteilt. Viele Mitarbeitende arbeiten in Le Lignon und reisen von dort in den ganzen Kanton für technische Einsätze, um auf Baustellen zu arbeiten oder um KundInnen zu treffen.

LV

Der Hauptstandort kann gut auf Fuss- und auf Velowegen erreicht werden.

ÖV

Der Sitz in Le Lignon wird durch einen Bus der TPG bedient. Man erreicht den Bahnhof Cornavin in 15 Minuten, in Stosszeiten bis zu 8 Mal pro Stunde.

MIV

Der Hauptstandort kann mit dem Auto gut erreicht werden. Es stehen rund 600 Parkplätze zur Verfügung.

Ausgangslage / Motivation

Die SIG führten das Mobilitätsmanagement aus eigenem Antrieb ein, im Zusammenhang mit der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Ökobilanz. Das Ziel ist, die Umweltauswirkungen der Mobilität, die mit den Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens einhergehen, zu reduzieren.

Der Mobilitätsplan umfasst die Dienstwege aller Mitarbeitenden an allen Betriebs-Standorten. Ausserdem beinhaltet er auch Massnahmen mit dem Ziel, die Umweltauswirkungen der Arbeitswege der Mitarbeitenden zu reduzieren.

Massnahmen

Stand: 2017

Mobilitätsmanagementsystem

Die SIG entwickeln ihren Mobilitätsplan seit 2006 und optimieren ihn kontinuierlich. Der Mobilitätsplan ist ins Umweltmanagementsystem (ISO 14'001) integriert.

Vorgehen:

  • (1) Analyse der zurückgelegten Wegstrecken und ihrer Auswirkungen
  • (2) Abschätzung des Potenzials für Verkehrsverlagerung
  • (3) Verfassen und Veröffentlichung einer Mobilitätspolitik, welche zeigt, dass es der Geschäftsleitung ein wichtiges Anliegen ist, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten
  • (4) Erstellen eines Massnahmenkataloges, eines Aktionsplanes sowie einer Kommunikationsstrategie
  • (5) Evaluation und Optimierungen
  • Das gemeinsame Ziel wird über das Intranet kommuniziert.
  • Ein Umweltingenieur ist für den Mobilitätsplan verantwortlich
  • Schaffung einer Mobilitätsgruppe, um jährlich die Ziele im Bereich Mobilität zu definieren

Bauliche Massnahmen

  • Einrichtung von Videokonferenz-Ausrüstung und Anschlüssen (umgesetzte Massnahme)
  • Errichtung von gedeckten und abschliessbaren Veloabstellplätzen mit Videoüberwachung und Ladestationen für E-Bikes (umgesetzte Massnahme)
  • Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge in Le Lignon (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Ernennung eines Umweltkoordinators oder einer Umweltkoordinatorin für jedes Departement (umgesetzte Massnahme)
  • Für Autofahrten ausserhalb des Kantons ist eine Erlaubnis nötig (umgesetzte Massnahme)
  • Erlaubnis für Telearbeit für gewisse Kategorien von Angestellten (umgesetzte Massnahme)
  • Transport von Waren und Abfällen per Zug (umgesetzte Massnahme)
  • Bereitstellung von E-Bikes für dienstliche und private Fahrten (umgesetzte Massnahme)
  • Spezialtarife in einigen Veloläden (umgesetzte Massnahme)
  • Beitrag an den Kauf eines E-Bikes bei Verzicht auf Nutzung der SIG-Parkplätze (umgesetzte Massnahme)
  • Firmenbeitrag für ÖV-Abonnemente (TPG, unireso, SBB) sowie für P+R-Abos bei Verzicht auf einen Parkplatz (umgesetzte Massnahme)
  • Angebot von TPG-Tageskarten am Helpdesk (umgesetzte Massnahme)
  • Erhöhung der Parkplatzgebühren (umgesetzte Massnahme)
  • Förderung von Fahrgemeinschaften über die Plattform „e-covoiturage.ch", welche auf dem Intranet verfügbar ist (umgesetzte Massnahme)
  • Anmeldung bei Mobility CarSharing (umgesetzte Massnahme)
  • Flottenbewirtschaftung: Dieselfahrzeuge werden schrittweise ersetzt, beim Neukauf von Fahrzeugen werden die CO2-Emissionen berücksichtigt, Erdgas- statt Diesel- und Benzin-Antriebe (umgesetzte Massnahme)
  • Beschaffung von 30 Elektro- oder Hybridfahrzeugen für die SIG-Flotte (umgesetzte Massnahme)
  • Kriterien für Kauf von Fahrzeugen basierend auf der VCS-Umweltliste (umgesetzte Massnahme)
  • CO2-Kompensation von Flügen (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Informationen zum Mobilitätsplan auf dem Intranet, Plakatkampagnen (umgesetzte Massnahme)
  • Kommunikation bzgl. Der Leistungen und Wirksamkeit des Mobilitätsplans (3 Mal jährlich) (umgesetzte Massnahme)
  • Mobilitätswoche (umgesetzte Massnahme)
  • Hinweis auf die Infomobilité-Website auf den Unternehmensschildern (https://ge.ch/terinfomobilite/) (umgesetzte Massnahme)
  • Unterstützung eines Veloclubs, der regelmässig Velotouren anbietet (umgesetzte Massnahme)
  • Teilnahme an „Bike to work“ und Organisation von Aktivitäten (Reparaturworkshops, Ausleihe von E-Bikes, Velotouren, Aktionen zu Sicherheitsausrüstung) (umgesetzte Massnahme)
  • Obligatorische Eco-Drive-Kurse für einige Kategorien von Angestellten (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Seit 2012 konnten die von der SIG-Flotte zurückgelegten Kilometer um rund 13% reduziert werden, die Nutzung von Diesel- und Erdgas-Fahrzeugen nahm in den letzten 5 Jahren leicht zu. 2013 wurden ungefähr 37'800 km mit Elektrofahrzeugen zurückgelegt, im 2017 waren es mehr als 195’000 km. Im gleichen Zeitraum halbierte sich die Anzahl Kilometer, die von Fahrzeugen mit Benzinantrieb zurückgelegt wurden.

Umwelt

Die Emissionen der SIG-Flotte konnten zwischen 2012 und 2017 reduziert werden. Die Emissionen von Benzinautos nahmen um rund 60% ab, während die Emissionen von Diesel- und Gasfahrzeugen leicht zunahmen.

Finanzen

Die Beiträge an ÖV-Abonnemente kann durch die erhöhten Parkgebühren kompensiert werden. Die übrigen Mobilitäts-Initiativen entsprechen den internen Rentabilitätskriterien.

Gesellschaft

Die Anzahl ÖV-Abonnemente, die durch die SIG finanziell gefördert werden, hat sich zwischen 2011 (237 Abonnemente) und 2017 (472 Abonnemente) beinahe verdoppelt. Zwischen 2013 und 2017 nahm die Parkplatznutzung durch Autos in Le Lignon um 7% ab, während die Nutzung der Veloabstellplätze um 16% zunahm.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

Die Zusammenarbeit zwischen den SIG und den Genfer Verkehrsbetrieben (Transport Publics Genevois, TPG) beim Verkauf von Abonnements am Standort Le Lignon gestaltet sich sehr positiv. Ausserdem haben die TPG einen Billettautomaten für Tageskarten aufgestellt.

Hemmnisfaktoren

Die flexiblen Arbeitszeiten erschweren die Bildung von Fahrgemeinschaften. Die Vielfalt von Baustellen und Netzen erschwert die Optimierung der Logistik. Da der Standort Le Lignon nur von einer TPG-Linie bedient wird, muss man oft umsteigen, was längere Reisezeiten bedeutet.

Auszeichnung

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf den Beispielen der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008). Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2017).

Weiterführende Links: